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Bestattungshaus

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Zurückgenommen und doch erhaben: Mit dem neuen Bestattungshaus in Oberndorf a.N. entsteht ein Ort der Würde und Besonnenheit. Spatenstich ist am Dienstag, 16. Juli. Der Tod gehört zum Leben dazu. Bestattungshäuser sind folgerichtig ein wichtiger Bestandteil der Architektur. Am Wichtigsten aber sind sie für die Hinterbliebenen, die hier Trost und Halt finden sollen. Das neue Bestattungshaus in Oberndorf ist deshalb ganz auf Betreuung und Trauerarbeit ausgerichtet. Auf 580 Quadratmetern Grundfläche werden hier alle benötigten Örtlichkeiten - vom Besprechungszimmer über klinische Bereiche bis zum Trauerraum - unter einem Dach vereint. Die Nüchternheit des geplanten Gebäudes ist angemessen und programmatisch. Sichtbetonfassaden mit farbiger Lasur sorgen für einen schlichten, aber nicht strengen Eindruck: Die Hinterbliebenen sollen sich willkommen fühlen in einer respektvollen Umgebung, die ihren Gefühlen buchstäblich Raum gibt. Gezielte Einschnitte und Öffnungen im weiß gehaltenen Inneren schaffen ein Gefühl der Ruhe und Geborgenheit. Alle Bereiche sind barrierefrei gestaltet. Eine altertümliche Leichenkutsche im Foyer soll die kulturelle Tradition des Bestattens mit der sie umgebenden, modernen Formensprache verbinden. Den Mittelpunkt der Anlage bildet dann die sakrale Aussegnungshalle. Schon von außen wird sie an einer goldenen Haube mit gekipptem Dach zu erkennen sein, das dann im Inneren den Ausblick auf den Himmel freigibt. An den beiden Aufbahrungsräumen ist vor allem der Zugang bemerkenswert: Um jederzeit persönlich Abschied nehmen zu können, sollen Trauernde mithilfe einer Chip-Karte Tag und Nacht Einlass finden. Geplant wurde das Gebäude von Tilo Weber, einem jungen Architekt aus dem Schwarzwald, der mittlerweile in Berlin sitzt.

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