August 2013. Aus der Feder des Münchener Architekturbüros HENN stammt der Entwurf für das neue „Zentrum für Molekulare Biowissenschaften (ZMB)“ in Kiel. Als Teil der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) bietet es auf 3.100 Quadratmetern 80 Wissenschaftlern aus drei Fakultäten – der Medizinischen, der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen und der Agrar- und Ernährungswissen¬schaftlichen Fakultät – mit dem Forschungsschwerpunkt „Angewandte Lebenswissenschaften“ eine flexibel nutzbare Arbeitsumgebung.
Der Neubau des ZMB weicht mit seiner bewegten Gebäudehülle selbstbewusst von der Formensprache der angrenzenden, orthogonalen Gebäude ab. Wie ein schimmernder Vorhang legt sich seine mattgoldene Metallfassade um einen amorph geschwungenen Stahlbetonbau. Die Basis für die besondere Form der „Amöbe“ – dieser Spitznamen hat sich für das neue Unigebäude bereits etabliert – bilden im Grundriss drei unterschiedlich große Kreise.
Im Gegensatz zu der freien Form der Außenhaut gliedert sich das Innere des fünfgeschossigen Baus strikt linear: Ein orthogonaler Stahlbetonkern nimmt Aufzüge und Funktionsräume auf und beherbergt eine geschwungene Treppe im Zentrum. Beidseitig an diesen Kern schließen sich Flure an, die in die Büros und zu den Laborarbeitsplätzen führen. Den Forschern stehen hier großzügige Flächen zur Verfügung, die flexibel an unterschiedliche Anforderungen angepasst werden können – bis hin zur Möblierung. So genannte „Medienflügel“ versorgen die Laborbereiche über die Decken je nach Tätigkeit mit Strom, Daten oder auch Gasen.
Das Konzept des ZMB sieht aber nicht nur interne offene Strukturen vor, sondern versteht sich auch als Schnittstelle zur Öffentlichkeit. Ein Vortragssaal im obersten Geschoss bietet unter anderem Wissenschaftlern und der Wirtschaft die Möglichkeit zum interdisziplinären Austausch. Und in der dritten Etage sind bis zu drei Start-up-Unternehmen aus der Biotech-Branche als Mieter willkommen. Professor Gunter Henn, Architekt des Gebäudes, erklärt: „Die Architektur der Räume muss den Wissensfluss ermöglichen.“ So bietet das ZMB eine individuell nutzbare Umgebung für interdisziplinäres Arbeiten und Forschen auf höchstem Niveau.
Auch die bewegte Außenhaut thematisiert im übertragenen Sinne diesen Wissensfluss. Die weichen Wellen der Fassade erhalten durch unregelmäßig angeordnete, raumhohe Fensteröffnungen einen dynamischen Rhythmus. Die Fenster durchschneiden die matt glänzenden, in geschosshohen Bändern gegliederten Streckmetallsegmente, hinter denen sich unsichtbar die Konstruktion der Fassade verbirgt. Durch die gerasterte Struktur und die besondere Beschichtung der Streckmetallgitter wirkt die vorgehängte Fassade fein und elegant, fast wie ein hochwertiges Textil. Für die effektvolle, Beschichtung ist HD Wahl, Spezialist für professionelle Oberflächenveredelung von Aluminium-Fassadenbauteilen, verantwortlich. Eine mattgolden schimmernde Duraflon®-Beschichtung verleiht der Hülle des ZMB ihren edlen Charakter. Neben der außergewöhnlichen Farbwirkung punktet das besondere Nasslacksystem auch funktional: Duraflon®-Oberflächen weisen eine extrem hohe Beständigkeit gegen alle Witterungseinflüsse auf. Glanz und Farbechtheit der außen liegenden Aluminiumteile sind deshalb auf lange Zeit sichergestellt und selbst nach vielen Jahren ist eine Kreidung nicht feststellbar. Zusätzlich verfügt die Einbrennlackierung, bedingt durch ihre Molekularstruktur, über eine sehr stark vernetzte und damit schmutzabweisende Oberfläche. Planer, Bauherren und Nutzer profitieren langfristig von den ökologischen und ökonomischen Vorteilen der Premium-Beschichtung.
Das neue „Schmuckstück“ der Christian-Albrechts-Universität setzt mit seinem Goldton und der prägnanten Außenform ein Zeichen und bekundet den Willen der Universität in die Zukunft zu investieren. Nicht zuletzt dank der wertigen und eindrucksvollen Außenwirkung des ZMB wird es auch in Zukunft als bauliches Aushängeschild für die Universität funktionieren.
Bauherr: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel/DE
Architekt: HENN, München/DE
Fassadenplanung: IPb Blei, Gundelfingen/DE
Metallbauer: MBM, Dresden/DE
Oberfläche: Streckmetall in Duraflon® RAL 140-M beschichtet von HD Wahl GmbH, Jettingen-Scheppach/DE
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