(…) Intern spricht man im Büro und auf der Baustelle schon längst von der „Nähmaschine“. Doch warum nicht in einer Nähmaschine wohnen? (…)
In Anlehnung an die großen Unités d’Habitation von Le Corbusier darf man tatsächlich von einer Maschine sprechen. Die Wohnungen verfügen allesamt über einen Freiraum, sei es in Form einer Loggia oder eines eigenen Mietergartens. Die meisten Wohneinheiten sind zudem zweigeschoßig ausgeführt – und von Nord nach Süd durchgesteckt. Auf diese Weise ist es gelungen, den Wohnungen einerseits einen hohen Komfort zu bieten, andererseits die Erschließungszonen zu reduzieren: Je drei Geschoße gibt es nur einen Gang, insgesamt hat man mit zwei Stiegenhauskernen das Auslangen gefunden.
Je mehr Menschen auf dichtem Raum miteinander leben, desto größer wird das Verlangen nach sozialen und architektonischen Freiräumen, in denen die Gemeinschaft zueinander finden und sich ausdehnen kann. (…) Ans Ende der Nähmaschine addierten sie zwei hellblaue Boxen, die sich wie freundliche Parasiten am Gebäude festhalten. Von oben hängt ein Sauna- und Fitnesshaus für die Erwachsenen herab, unten wird ein Kinderspielraum in Schwebe gehalten. Davor eröffnet sich eine frei zugängliche Terrasse, die hoch oben überdacht ist und allein den Hausbewohnern zur Verfügung steht. (…)
Wojciech Czaja, "Ökologisch ins Konzept genäht", periscope architecture – gerner°gerner plus, 2007
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