Ein einfaches Einfamilienhaus renovieren und um einen Wintergarten erweitern. Wie diese Aufgabe spektakulär gelöst werden kann, zeigt ein Projekt am Stadtrand von Graz. Der Zubau nimmt die Form des vorhandenen steirischen Gegengiebels auf, verzieht ihn aber soweit, dass das gesamte Gebäude durch seinen L-förmigen Grundriss einen Gartenabschluss zur Straße bildet. Der Wintergarten öffnet sich nach Süden und über seine Längsseite nach Westen, in die Tiefe des Gartens. Zur Straßenseite ist er vollkommen geschlossen, im Laufe der Zeit soll ihm ein grüner Efeupelz wachsen. Im Inneren führt eine neue, zweite Treppe ins Obergeschoss, das über dem bestehenden Flachdach um eine introvertierte, vor Einblick geschützte Dachterrasse erweitert wurde. Die Treppe ermöglicht innerhalb des Gebäudes neue Wege und eine veränderte Nutzung. Mit kleinen Eingriffen wurde das Bestandsgebäude modernisiert, der Bezug zum Garten verbessert, Tageslichtquellen implementiert. Trotz der Gegensätzlichkeit in Materialität und räumlicher Struktur bilden die beiden Baukörper eine Einheit mit symbiotischer Wechselwirkung. So vermittelt das Bestandsgebäude neben dem großzügigen, hellen und hohen Raum des Zubaus noch mehr Geborgenheit.
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