Pott Architects haben das leerstehende, denkmalgeschützte Gebäude in ein hochwertiges Hotel verwandelt und es somit samt seinem klaren, industriellen Charakter in den heutigen Kontext integriert. Auf 21.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche ist neuer Raum für Berlins Gäste entstanden. Mit der Wiederbelebung leistet das Projekt einen Beitrag zur einzigartigen Vielfalt der Berliner Architekturlandschaft, die durch funktionale Einbindung der historischen Bausubstanz gesichert wird.
Das Postpalais entstand in den 30er-Jahren als das bedeutendste Postzentrum Berlins. Der fünfgeschossige Stahlskelettbau mit repräsentativer Naturstein-Fassade entstammte den Plänen von Kurt Kuhlow und Georg Werner. Es ist eines von wenigen erhaltenen Großgebäuden in Kreuzberg aus dieser Zeit und steht als solches unter Denkmalschutz. Infolge der radikalen Transformation des Quartiers um den Potsdamer Platz zum touristischen Zentrum der Hauptstadt befindet es sich heute in einem völlig veränderten Kontext und stand zeitweilig leer.
Das Bauwerk wurde durch Pott Architects modernisiert und einer entsprechend zeitgemäßen Hotelnutzung zugeführt. Die Umnutzung ermöglicht funktionale Reintegration in sein neues Umfeld. Besondere Aufmerksamkeit galt der feinen Naturstein-Fassade, die den Charakter und baukulturellen Wert des Gebäudes ausmacht. In detaillierter Abstimmung mit örtlichen Denkmalbehörden wurde sie sorgfältig in Stand gesetzt und trägt heute wieder ihren repräsentativen Glanz. Aus der Bewahrung und Inszenierung historischer Elemente entsteht ein besonderes Flair des Hotels.
Pott Architects verfolgen eine Strategie der nachhaltigen Wiederbelebung leerstehender Gebäude durch zeitgemäße Umnutzung. Diese Zielsetzung hat das Studio bereits mit der Umwandlung des Postfuhramtes an der Oranienburger Straße in Berlin und des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Bades in Köln erfolgreich umgesetzt.
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