Landhaus R, Berlin
Das Haus stellt eine Ergänzung der ab 1866 mit Einfamilienhäusern nach englischem Vorbild geplanten
Bebauungsstruktur im Berliner Westend dar. Der Entwurf von 1927 zur Errichtung eines Landhauses greift stilistisch auf den Klassizismus zurück. Trotz verschiedener stilistischer Anleihen längst vergangener Epochen konnte das Gebäude durch seine fehlende Maßstäblichkeit und Proportion nie wirklich an den Glanz der Geschichte anknüpfen. Von den Umwälzungen der Moderne blieb die Architektur unberührt.
Dieser, in die Bausubstanz eingeschriebenen Ambivalenz, begegnen wir zunächst mit der Freilegung der durch Umbauten überformten Grundrissachsialität, um so die ursprünglich beabsichtigten Raumfolgen wiederherzustellen.
Unter Hinzufügung einer gezielt eingesetzten Farbwelt und durch das ablesbare Einstellen neuer Funktionen bilden wir teils komplementäre Raumzonen aus, die das historisch Gewollte und das aktuell Verfügbare zu einem lustvoll erlebbaren Zeitgefühl steigern.
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