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Garten der Diaspora

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Daniel Libeskinds beziehungsreicher Entwurf für die Akademie des Jüdischen Museums Berlin sieht drei gegeneinander geneigte Kuben als Eingang und im Inneren der Halle vor. Zwischen ihnen entsteht eine rund 900 Quadratmeter große Freifläche. Bereits in einem frühen Stadium der Entwürfe hatte Daniel Libeskind vorgeschlagen, auf dieser Fläche einen Garten anzulegen – unter anderem als Reminiszenz an die frühere Nutzung der Halle als Blumengroßmarkt. Rasch entwickelte sich aus seiner Idee der Wunsch nach einem für alle nutzbaren Garten. Im Sommer 2010 lobte das Jüdische Museum einen Wettbewerb aus. Drei renommierte Büros für Landschaftsarchitektur wurden eingeladen in Zusammenarbeit mit dem JMB ein Gartenkonzept zu entwickeln. Die ursprüngliche Idee eines »Biblischen Gartens« wurde dabei aufgegeben zugunsten einer zeitgemäßen Adaption. Eine biblische Bepflanzung mit Weinbergen, Weizenfeldern, Olivenbäumen oder Dattelpalmen hätte nicht aus ihrer topographischen und klimatischen Umgebung herausgerissen werden können. Zudem hat sich das jüdische Leben in den vergangenen zwei Jahrtausenden von der Landwirtschaft weg in die Städte verlagert – vielfach weit entfernt von Israel. Für religiöse Handlungen und Bräuche werden heute anstelle traditioneller biblischer Pflanzen oft jene der Diaspora verwendet. Der prämierte Entwurf des atelier le balto überzeugte daher mit der Idee eines »Gartens der Diaspora«. Umgesetzt wird nun ein sehr zeitgemäßer Garten, ein Ort des Kultivierens als Gegenstück zur Akademie als einem Ort, an dem geforscht, nachgedacht und diskutiert, gelehrt und gelernt wird. Die vier scheinbar schwebenden Stahl-Plateaus des Entwurfs sind variabel nutz- und bepflanzbar. Sie können mit Erde und Gewächsen, Informationsmaterial und Exponaten bespielt, aber auch als Arbeitstische, Sitzgelegenheiten oder als Ausstellungsmöbel verwendet werden. Der Garten wird zum Aufenthaltsort für die Mitarbeiter des Museums, zu einem Ort des Nachdenkens und Entspannens für die Nutzer von Archiv und Bibliothek sowie zu einem Lern- und Anschauungsort für Besucher und Teilnehmer des Bildungsprogramms. Als fortschreitender Prozess wird die Bepflanzung des Gartens das Programm der Akademie begleiten, sie kann mit ihm wachsen und sich verändern.

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