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MUTHESIUS KUNSTHOCHSCHULE

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Auf dem Gelände der ehemaligen Fachhochschule Technik zwischen Legien- und Wilhelminenstrasse und dem Knooper Weg entstand der neue Campus der Muthesius Kunsthochschule. Die Neubauten für die Verwaltung und die Werkstätten der Schule treten zwischen und vor die Bestandsbauten der einstigen wilhelminischen Lehranstalten für Schiffsbau und Kunstgewerbe, komplettieren und transformieren die historische Baugruppe in ein spannungsreiches Architekturensemble aus Alt- und Neubauten, Wilhelminismus und Moderne, Blockrandbebauung und Solitären. Städtebaulich werden dabei zwei unterschiedliche Außenräume definiert: Der über eine Freitreppenanlage vom Knooper Weg erschlossene, allseits umfasste Innenhof mit dem als Kesselhaus im Zentrum und der sich zur Stadt öffnende Vorplatz vor dem geschwungenen Verwaltungsbau, der die Aus- und Darstellungsmöglichkeiten der Schule erweitern, zugleich aber auch als kleiner Quartiersplatz dienen soll. Hofseitig sichern zwei zusätzliche Außentreppen die Entfluchtung aus dem wilhelminischen Bestandsgebäude an der Legienstraße. In stählerne Treppenkonstruktion sind 20-Fuß- Seecontainer, sogenannte „Parasiten“ eingeschoben, die aus der Not fehlender Kellerflächen die Tugend nutzungsnaher Lagerflächen „auf der Etage“ machen. Die Feuertreppe wird hier zum Hochregal mit großen räumlichen Potentialen für die kunststudentische Nutzung als Aktions- und Ausstellungsfläche, Balkon und Seminarraum. In den in ihrer frühindustriellen Prägung belassenen Räumen im Hochparterre des Kesselhauses sind die öffentlich zugängliche Mensa mit einsehbarer Küche und Essensausgabe sowie der Multifunktionsraum mit einem die unterschiedlichen Geschossniveaus dieser Bereiche verbindenden großzügigen Podest- und Galerieeinbau untergebracht. Werkstatthaus: Eingefasst von den mächtigen backsteinernen Flügelbauten der ehemaligen Fachhochschule Technik erhebt sich am Knooper Weg der gläserne Kubus des neu entstandenen Werkstattgebäudes der Muthesius Kunsthochschule. Nachts strahlt es in einem von dem Profilbauglas grünlich gebrochenen Weiß und offenbart die am Tage hinter der einheitlich transluzenten Fassade verborgene Trag- und Raumstruktur. In dem Zweckbau wurden alle schweren Nutzungen der Schule gebündelt, die im Altbau teure Anpassungen in der Gebäudestruktur verursacht hätten. Ein über eine Loggia erschlossenes Sicherheitstreppenhaus ermöglicht den Verzicht auf einen zweiten Treppenraum. Vom Aufzugsvorraum erschließen bis zu drei Türen pro Geschoss einzelne Werkstätten oder gesonderte Werkstattbereiche für Holz-, Kunststoff- und Metallbearbeitung, Rapid Prototyping, Keramik, Offset- und Siebdruck und Bleisatz; im obersten 4. Obergeschoss die öffentlich zugängliche Bibliothek der Hochschule. Verwaltung: In dem geschwungenen Neubau am neuen Hochschulplatz ist in den über dem gläsernen Ausstellungsbereich schwebenden Obergeschossen die Verwaltung der Hochschule untergebracht. Es ergeben sich so reizvolle Durchblicke auf das Kesselhaus und in den Campus.Das Körperhafte der Obergeschosse wird durch die dunkle Plattenfassade betont. Das Anthrazit der Faserzementplatten wird vom Apfelgrün der Blechleibungen kontrastiert, die im Brennpunkt der konkaven Platzfassade unsichtbar bleiben und erst durch die Veränderung von Standpunkt und Blickwinkel des Betrachters in Erscheinung treten und ihr Spiel entfalten. Die einhüftige Ausbildung der Obergeschosse belässt dem sich zur Stadt öffnenden Platz die nötige räumliche Tiefe und schafft innenräumlich eine besonnte und dem Platz zugewandte großzügige Erschließungs- und Wartezone. Die Anordnung der Bauöffnungen ist hier unregelmäßig und frei, während die dem Campus zugewandten Bürofenster auf der konvexen Westfassade regelmäßig angeordnet sind.

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