Mit der durchgeführten Gesamtsanierung des Dresdner Landhaus zum
800 jährigen Stadtjubiläum sowie vor dem Hintergrund der historischen
Entwicklung und ihrer Bedeutung im gesellschaftlichen und baulichen
Gesamtkontext entstand in dieser hochwertigen innerstädtischen Lage
eine moderne Interpretation des historischen Gartenthemas.
Die vorgenommene klare Abgrenzung zum Straßenraum formuliert den
Gebäuderückseitigen Parterregarten in seiner neuen Gestaltsprache. Der
Museumsgarten, ein Ort der Kontemplation und des kulturellen und sozialen
Lebens, vermittelt die Atmosphäre eines duftenden Gartens, im Gegensatz
zur hektischen und lauten Geschäftigkeit der Wilsdruffer Strasse. Bedingt
durch seine Lage passieren täglich viele Menschen den Garten. Durch
die Verwendung klassischer, gärtnerischer Gestaltungselemente wie
Erde, Pflanze, Wasser und Stein wird der Garten seiner ursprünglichen
Bedeutung zurückgeführt. Der Museumsgarten hat eine Gesamtfläche
von 2.000 m².
Das von der Architektur im historischen Grundriss vorgegebene
Stützenraster und die Fassadengliederung wurden durch ein Raster
von Sandsteinplatten im Garten aufgenommen und stehen somit in
unmittelbarer Verbindung zum Gebäude. Die entstandene Struktur im
Museumsgarten ist als ein zum Umherwandeln geeignetes „Parkett“ zu
verstehen, welches sich deutlich zur höhergelegenen Wilsdruffer Strasse
abgrenzt.
Die Pflanzbeete bilden eine erste vegetative Ebene. Ein dichter Teppich
aus Bodendeckern verbreitet die Atmosphäre eines duftenden Gartens.
Die Begehbarkeit und Trittfestigkeit des Pflanzenteppichs wurde durch
einen Unterbau aus Dachgartensubstrat verstärkt.
Die zweite pflanzliche Ebene des Gartens bilden die kleinkronigen,
mehrstämmigen und lichten Gehölze. Die gezielte Stellung der blühenden,
schirmförmig gezogenen Kirschen ermöglicht eine Inbesitznahme des
Gartens durch seine Besucher in einem menschlichen Maßstab.
Der mit Sandsteinplatten gepflasterte Bereich vor dem Portal des
Gebäuderesalits erhält seinen Akzent durch eine in Naturstein
gefasste Fontäne. Ein Wasserband führt das Wasser der Fontäne
in ein Wasserbecken von 2,40 x 2,40m Größe. Das Wasserband mit
seinem Becken vervollständigt die gärtnerische und kontemplative
Gestaltungsintension.
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