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SPAR Markt

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Die Stadt Trieben liegt am Kreuzungspunkt der Nord-Süd-Achse, die von Kärnten nach Oberösterreich über den Triebener Tauern führt und der West-Ost-Achse, die durchs Ennstal Graz und Salzburg verbindet. Im Vorbeifahren fällt der Blick auf den riesigen Schlot des ansässigen Magnesitwerks, der wie ein Landmark von weitem erkennbar ist und mit Trieben identifiziert wird. Im Dezember 2006 bekam dieser allerdings ein Pendant gegenübergestellt, das – nicht ganz so hoch – doch das Stadtbild prägt: die Rotunde des neuen Lebensmittelmarktes. An der Ortseinfahrt zu Trieben unmittelbar nach der Bahnüberführung errichteten Egger und Kreiner Architekten einen Sparmarkt, der zunächst durch sein markantes Firmenschild auf dem Dach ins Auge sticht. Im ursprünglichen Entwurf sollte dieses Element das Gebäude durchstoßen und im Inneren einen Lichthof ausbilden, worauf letztlich aus Kostengründen verzichtet werden musste. Das Gebäude ist als offene Markthalle konzipiert, die sich dem städtebaulichen Kontext entsprechend nach allen Seiten gleich präsentiert. Dies wird zum einen durch die umlaufende Lamellenfassade erreicht, zum anderen durch den annähernd quadratischen Grundriss. Die Zufahrt zum Gebäude erfolgt von Südwesten, wo sich auch der Eingang befindet. Dieser ist durch ein über Eck auskragendes Vordach und den vorgestellten roten Windfang betont, der dem Corporate Design der Handelskette folgt. Im Inneren bietet sich dem Kunden eine großzügige Markthalle dar, die 4,5 m Raumhöhe und abgesehen von den Warenregalen keine Einbauten aufweist. Lediglich an der Südostseite des Raumes definiert eine abgehängte Decke den Bereich der Feinkostabteilung, und die dazugehörigen Kühlräume sind als abgeschlossene Boxen mit einer Gesamthöhe von drei Meter eingestellt. Entlang der Nordostfassade ist aus logistischen – hier befindet sich Zulieferung und Personaleingang – und akustischen Gründen der Bürotrakt untergebracht: Dieser schottet den Verkaufsbereich gegen den Lärm der nördlich vorbeiführenden Bahn ab. Dieser Bereich ist zweigeschossig und birgt neben Aufenthaltsräumen und Umkleiden für die Mitarbeiter auch das Büro des Marktleiters, das über ein großes quadratisches Fenster visuell mit der Verkaufshalle verbunden ist. Anfänglich zur Gänze in Glas geplant, wurde die Trennwand zwischen Verkauf und Administration in Stahlbeton ausgeführt, da die beiden Bereiche als getrennte Brandabschnitte angelegt werden mussten. An den Bürotrakt schließen im Norden noch Technikräume an, deren Aufbauten außen hinter der hochgezogenen Attika verschwinden. Das äußere Erscheinungsbild des Lebensmittelmarktes wird von den Materialien Holz, Glas und Beton geprägt. Über einem kerngedämmten Betonsockel, der hinsichtlich des Winterdienstes in der schneereichen Region praktikabel ist, umschließt eine Lamellenfassade, die vor die Glasebene gestellt wurde, das Gebäude. Die Stützen mit einem Querschnitt von 26/12 cm bestehen aus Brettschichtholz in Lärche und sind im Abstand von 62,5 cm angeordnet. In den Ecken, die zur Betonung der Richtungslosigkeit des Gebäudes abgerundet sind, richten sich die Stützen nach dem Krümmungsmittelpunkt aus. Gemeinsam mit den Stahlstützen im Rauminneren übernehmen diese die tragende Funktion und setzen sich optisch in der Deckenkonstruktion fort. An die Primärkonstruktion aus Leimbindern schließen Träger mit einem Querschnitt von 30/12 cm an. Aufgrund des engen Trägerabstands ist das Dach als Warmdach mit Wärmedämmung auf OSB Platten, die auf den von innen sichtbaren Trägern lagern, aufgebaut. Ebenso sind die Stützen im Bereich der rückspringenden Fassade nach innen gestellt. Vollflächige Verglasung im eingerückten Westeck lässt Einblicke in die Markthalle zu, während die übrigen gut zwei Drittel der Fassadenfläche aus PU-geschäumten Alu-Paneelen das Innere verbergen. Nach Westen schützt das weit auskragende Vordach die Waren vor Sonneneinstrahlung. Die verglaste südliche Gebäudeecke hingegen wird durch Jalousien, die zwischen den außen liegenden Stützen und der Glasfassade untergebracht sind, beschattet. Nachts tritt die Lamellenstruktur in den Hintergrund, wird nur im Bereich des Vordachs durch Lichtbalken, die zwischen den Trägern verlaufen, ersichtlich. Die allseitig umlaufende Fassade wirkt aufgrund der Lamellentiefe im Vorbeifahren und eröffnet je nach Blickwinkel unterschiedliche Grade an Transparenz, womit sie auch dem Standort nahe der viel befahrenen Autobahn und Bahnlinie gerecht wird. Unweit der viel befahrenen Phyrnautobahn und der Bahnlinie gelegen, stellt der von Egger und Kreiner errichtete Sparmarkt mit seinem markanten Firmenzeichen auf dem Dach ein zweites Landmark von Trieben neben dem weithin sichtbaren Schlot dar. Das Gebäude wirkt mit seiner umlaufenden Holzlamellenfassade richtungslos und gewährt je nach Blickwinkel Einblick oder verbirgt sein Inneres. Der 2006 eröffnete SPARMARKT Trieben ist sowohl optisch als auch bauphysikalisch ein herausragendes Projekt von KREINERarchitektur ZT GmbH. Denn in den vergangenen 3 Jahren vielen nachweislich NUR € 55,- pro Monat an Heizkosten an, wobei auch die Stromkosten nicht anstiegen!

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