Bestandsbeschreibung
Im Jahr 1983 vermachte Don Ignazio Vigoni Medici di Marignano seinen gesamten Besitz in Loveno di Menaggio am Comer See, Italien der Bundesrepublik Deutschland mit der Auflage, die Völkerverständigung zwischen Deutschland und Italien zu fördern. Deutschland kam dieser Forderung nach, indem es auf Regierungsebene mit Italien den Verein Villa Vigoni gründete. Für die Nutzung des Besitzes als kulturelle Begegnungsstätte fand in der Zeit bis zum Jahr 2000 die Erstherrichtung der Gebäude für den Tagungs-, Hotel- und Verwaltungsbetrieb statt.
Die Liegenschaft umfasst zwei Villen (Villa Vigoni und Villa Garovaglio) mit jeweils angrenzendem Park, mehreren Nebengebäuden innerhalb der Parkanlagen (u.a. Gewächshaus, Wirtschaftsgebäude und die ehem. Scuderia), Waldflächen sowie außerhalb des Villenensembles gelegene Objekte: Residenza Vigoni, Casa Bianca und Darsena.
Die beiden Villenensemble liegen am Rand des historisch gewachsenen Ortes Loveno die Menaggio.
Villa Vigoni
Im Erdgeschoss der Villa Vigoni befinden sich mehrere repräsentative Gemeinschaftsräume für die Besucher der Villen. Die Räume in den Obergeschossen dienen hauptsächlich als Gästezimmer.
In der ersten Hälfte des 19. Jhd. erhielt der Architekt Gaetano Besia von Heinrich Mylius den Auftrag, das Herrenhaus auf seinem 1829 erworbenen Grundstück umzubauen. So wurde das bestehende Wohnhaus um ein Geschoss ergänzt und erhielt zwei eingeschossige seitliche Anbauten. Der Seitenflügel, in dem sich heute die Pförtnerei befindet, wurde 1838 erbaut.
Die Fassade des Hauptgebäudes ist glatt verputzt. Lediglich das Sockelgeschoss hat einen Quaderputz. Ein horizontales Natursteingesims oberhalb des Erdgeschosses und das profilierte Dachgesims gliedern die ansonsten schlichte Fassade. Die rückseitigen Fassaden sind weitgehend ungegliedert und zum Teil sehr grob verputzt.
Alle Fenster sind aus Holz und einfach verglast. Historische Verglasungen sind vielfach noch erhalten.
Die lombardischen Dächer mit den überwiegend runden Konstruktionshölzern sind mit Mönch- und Nonnenziegeln auf einer Well-Faserzementplatte eingedeckt.
Villa Garovaglio
In der Villa Garovaglio befinden sich die Büroräume des Vereins, ein großer Tagungssaal, Besprechungsräume sowie einige Gästezimmer.
Ihre heutige Gestalt erhielt die Villa Garovaglio nach der letzten großen Umbaumaßnahme, die 1872 abgeschlossen wurde. An einen U-förmigen, drei Ebenen umfassenden Kernbau, der sich mit seiner Hauptfassade nach Süden orientiert, schließt im Osten ein zweigeschossiger Seitenflügel an. Horizontale Gesimse und vertikale Mauervorlagen gliedern die Hauptansicht des verputzten Kernbaus. Gemauerte Faschen rahmen die großen Einfachfenster ein.
Wie bei der Villa Vigoni sind die rückseitigen Fassaden und die des Seitenflügels z.T. grob verputzt und ohne horizontale oder vertikale Gliederungen. Ebenso wie in der Villa Vigoni sind alle Fenster aus Holz und einfach verglast. Historische Verglasungen sind vielfach noch erhalten.
Auch die Dächer der Villa Garovaglio bestehen aus lombardischen Dächern mit überwiegend runden Konstruktionshölzern und sind mit Mönch- und Nonnenziegeln auf einer Well-Faserzementplatte eingedeckt.
Maßnahmenbeschreibung
Bei laufendem Dienstbetrieb soll das denkmalgeschützte Gebäudeensemble von Villa Vigoni e.V., kulturelle Begegnungsstätte, unter Berücksichtigung baulicher und anlagetechnischer Maßnahmen sowie des Einsatzes erneuerbarer Energien saniert werden. Ziel dieser Sanierung sind neben Energie- und CO2- Ersparnis die Reduktion des Primärenergiebedarfs, Effizienzsteigerung und Betriebsoptimierung. Bei der energetischen Sanierung wird ein Schwerpunkt auf eine ökonomisch und ökologisch wirksame technische Gebäudeausstattung gelegt.
Die durchzuführenden Maßnahmen sollen einen nachhaltigen Baustein für die Liegenschaftsentwicklung bereiten.
Neben der energetischen Sanierung sind die Dachstühle der Villa Vigoni und der Villa Garovaglio sowie deren Nebengebäude im laufenden Dienstbetrieb zu sanieren.
Die ursprüngliche Aufgabenstellung wurde während der Bearbeitung um notwendige Brandschutzmaßnahmen erweitert.
Übersicht über die geplanten Maßnahmen
An der Liegenschaft Villa Vigoni sind folgende bauliche Maßnahmen geplant:
• Sanierung der Dächer der Villa Vigoni und der Villa Garovaglio
• Energetische Sanierung:
Instandsetzungs- und Ertüchtigungsmaßnahmen an den Fenstern
Dämmung der Fensternischen und –laibungen
Temperierung von Gebäudeaußenecken
Dämmung der obersten Geschossdecken und der Decken zu Terrassen und Loggien
• Erneuerung der Energieversorgung:
Errichtung einer Holzhackschnitzelanlage
Neubau eines Heiz- und Lagerhauses für die Holzhackschnitzelanlage
Integration von Solarflächen
• Brandschutzmaßnahmen innerhalb der Villa Vigoni und Villa Garovaglio
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