Die Bauherren wünschten sich einen offenen, lichtdurchfluteten Raum, in dem der Garten und die schöne Kulisse der Kitzbüheler Alpen in den Wohnraum integriert werden.
Das Grundstück liegt an einem Nordhang, begrenzt an der westlichen Grundstücksgrenze durch einen Bach und einen Weg, im Süden durch eine Straße und im Osten und Norden durch angrenzende Grundstücke mit freistehender Bebauung. Die Zufahrt zum Grundstück erfolgt über die Straße an der Südseite. In der östlichen Hälfte des Grundstücks steht ein denkmalgeschütztes Haus das unverändert erhalten bleiben musste. Die größte Herausforderung bestanden in der Positionierung des Neubaus in die schwierige Hanglage, dem engen Grundstück und in der architektonischen Auseinandersetzung mit dem bestehenden Haus.
räumliches Konzept:
Der Neubau zeigt sich selbstbewusst als zeitgemäßer Kontrapunkt zum altehrwürdigen Bestandshaus. Beide Gebäude stehen eigenständig nebeneinander – als gebaute Beispiele verschiedener Epochen.
Es wurde versucht, den Neubau der Topografie anzupassen und somit möglichst gut in das Gelände einzubetten, unter gleichzeitiger maximaler Ausnutzung der baurechtlichen Vorschriften.
Ein dem Gelände angepasste Niveausprung, in allen drei Geschoßen, schafft differenzierte Zonen in einem offenen Raumgefüge. Eine lange Natursteinwand an der Hangseite gibt den Bewohnern ‚Rückhalt‘ von hinten. Die großflächige Verglasung Richtung Süden, zur Talseite hin, öffnen vielfältige Ausblicke auf die wunderbare Kulisse der Kitzbüheler Alpen. Verschiebbare Fassadenelemente aus Holz sorgen dafür, dass das Gefühl der räumlichen Offenheit bleibt, während gleichzeitig die Privatsphäre der Bewohner gewährleistet wird. Die vielschichtige Struktur der Fassade und die verschachtelten Räume erzeugen ein komplexes Raumerlebnis. Zentrales Element im Erdgeschoß ist ein offener Kamin, der zusätzlich zur Erdwärmepumpe Wärme spendet und Behaglichkeit erzeugt.
Als moderner Kontrast zu den erdigen Materialien Holz und Naturstein wurden im Erdgeschoß die Decken in Sichtbeton ausgeführt. Im Schlafbereich dominiert Eichenholz am Boden und an der Decke.
Die Flachdächer, mit den weit auskragenden Vordächern, geben dem Bau den Charakter einer, in die Landschaft eingebetteten, scheibenhaften, offenen Struktur. Die ineinander greifenden Innenräume werden durch großzügige Terrassen, mit schwellenlosen Öffnungen, erweitert. Die, den Wohnbereich vergrößernde, nach Westen ausgerichtete Terrasse ‚schwebt‘ über einen Bach entlang der westlichen Grundstücksgrenze und nutzt somit den begrenzten Raum optimal aus. Das Dach des Carports, das der Straße folgend positioniert ist, wird durch die Begrünung Teil des Gartens und ist vom Haus aus gesehen unsichtbar. Der südliche Teil des Untergeschoßes wurde als Wohn- und Arbeitsbereich ausgebaut und wird von Süden optimal belichtet.
Der lange Erschließungsgang zwischen Straße bzw. Carport und dem Untergeschoß, der von oben natürlich belichtet wird, dient als Kunstraum für Bilder und Skulpturen.
Architektur: Gogl Architekten
Projektteam Hannes Schroll, Michael Kapeller, Hildegard Platzer-Rieder
Subplaner
Statik/ÖBA: IB Hanel, St. Johann i. Tirol
Lichtplanung: Akzente Lichtsysteme, Innsbruck
Fotos: Mario Webhofer, W9 Werbeagentur
Grundstücksfläche: 1.297m2 (inkl. Bestandshaus)
Wohnfläche: 286 m2
Nutzfläche gesamt: 383 m2
Bebaute Fläche: 190 m2
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