UMBAU UND INSTANDSETZUNG EINES DENKMALGESCHÜTZTEN GEBÄUDES
Mit „Typisch München“ präsentierte sich das Münchner Stadtmuseum anlässlich der 850-Jahr-Feier mit einer neu konzipierten Dauerausstellung.
Dies setzte voraus, daß die Ausstellungsräume rechtzeitig den Anforderungen entsprechend hergerichtet und die technischen Anlagen für den Museumsbetrieb modernisiert wurden.
Außerdem hatten Untersuchungen über den Bauzustand die Notwendigkeit von Sanierungsmaßnahmen ergeben.
Der Stadtrat erteilte im Januar 2007 den Auftrag zur Sanierung und Umbau von Zeughaus und Grässeltrakt.
Neben einer umfassenden Fassadensanierung erfolgte eine komplette Dacherneuerung sowie eine vollständige Modernisierung der Museumsräume inclusive einer neuen technischen Ausstattung der Räumlichkeiten.
Aufgrund der herausragenden denkmalpflegerischen Bedeutung des Gebäudes wurden auch an die Ausführung sehr hohe Anforderungen gestellt.
Das Zeughaus ist eines der wenigen noch erhaltenen Baudenkmäler aus der Spätgotik um 1500. Der Grässeltrakt aus dem Jahre 1928 sowie das Zeughaus waren im Zweiten Weltkrieg insbesondere in den Dachbereichen schwer zerstört und in den 1950er Jahren - geprägt von der damaligen Materialknappheit - wieder aufgebaut worden.
Beide erhielten jetzt in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz ein neues Dach und einen neuen Fassadenanstrich.
Der weiße Sumpfkalk am Zeughaus, nach althergebrachter Tradition aufgetragen, lässt die Struktur der Backsteinfassade durchscheinen. Die denkmalgeschützten Kastenfenster sind saniert.
Die neue Klimaanlage in den oberen Ausstellungsgeschossen und die stationäre Luftbefeuchtung im 4. Obergeschoss sorgen für die erforderlichen Raumluftwerte. Die Sanitäranlagen sind modernisiert und mit einer Lüftung ausgestattet.
Mit dem neuen Hebelift in den Moriskensaal sind alle Ausstellungsbereiche für die Besucher auch behindertengerecht erreichbar.
Eine Öffnung der Decke zwischen 1. und 2. Obergeschoß ermöglicht die Präsentation der großen Königsgemälde zusammen mit den darüber schwebenden originalen Flügeln des Friedensengels.
Durch die räumliche Einbindung des Treppenhauses im Zeughaus ist die Ausstellung über drei Etagen durch einen geschlossenen Rundgang erlebbar.
Die Ausführung erfolgte in einzelnen Abschnitten bei laufendem Museumsbetrieb der angrenzenden Bereiche und unter sehr eng gesetzten Termin- und Kostenvorgaben.
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