Die Stadt Moers (ca. 104.000 EW) verknüpfte die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans (FNP) mit der Erarbeitung eines Stadtentwicklungskonzeptes (STEK). Wie in vielen anderen Städten dieser Größenordnung steht auch Moers vor den Herausforderungen des demographischen Wandels („weniger, älter, bunter“) und eines anhaltenden wirtschaftlichen Strukturwandels. Konkurrierende Nutzungsansprüche verträglich unterzubringen stand ebenso im Mittelpunkt der Planungsüberlegungen wie der Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Lebensqualität in den Stadtteilen. Mit dem STEK wurde eine ganzheitliche, transparente Grundlage für den folgenden Flächen-nutzungsplan und künftige vertiefenden Überlegungen (wie z.B. Stadtumbau- oder Stadtsanierungsprojekte) geschaffen. Eine Chance stellte dabei die zeitgleiche Erarbeitung der Planwerke „Umweltleitplan“ und „Verkehrsentwicklungsplan“ dar, sodass das STEK neben den städtebaulichen Inhalten insbesondere auch Ziele und Maßnahmen zu den Themenfeldern Ökologie/ Freiraum/ Erholung sowie Verkehr/ Mobilität abbildet. Neben einer Realnutzungskartierung des gesamten Stadtgebietes wurden Fachbeiträge erarbeitet, welche die immense Informations- und Datenmenge in 4 überschau- und diskutierbare Segmente gliedern. Auf dieser Basis wurden Szenarien und räumliche Entwicklungsziele entwickelt sowie städtebauliche Strukturkonzepte für 7 Stadtbezirke erstellt. Besonderes Augenmerk wurde auf die Beteiligung der Öffentlichkeit gelegt. Dabei ging es zum einen um die frühzeitige Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger, u.a. in einer großen Auftaktveranstaltung und 2 Runden mit je 5 Stadtteilveranstaltungen für die 7 Stadtbezirke, zum anderen um die qualitative Weiterentwicklung der Planung in interdisziplinär besetzten Lenkungskreisen (Fachverwaltung, Behördenvertreter, Politik). Das Stadtentwicklungskonzept konnte 2012 abgeschlossen werden, während der FNP zeitnah in die Beratung zur Offenlage gehen wird.
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