Wie in vielen Gemeinden Deutschlands war auch der Flächennutzungsplan der Gemeinde Wachtberg (ca. 20 000 EW) im Rhein-Sieg-Kreis in die Jahre gekommen und konnte seine Steuerungsfunktion nur noch eingeschränkt wahrnehmen. Aus diesem Grunde entschloss sich die Gemeinde das aus dem Jahr 1975 stammende Planwerk grundsätzlich zu überarbeiten, sprich eine Neuaufstellung in die Wege zu leiten. Hierzu erfolgte zunächst eine Bestandsaufnahme der derzeitigen baulichen und sonstigen Nutzung im gesamten Gemeindegebiet. Der so entstandene Realnutzungsatlas machte speziell auch die Baulücken in den Ortsteilen zum Thema, sodass eine qualifizierte Grundlage für die bauleitplanerische Diskussion (Siedlungsentwicklung) aber auch für die tägliche Arbeit der Bauverwaltung bei der Beratung von Bürgerschaft und Politik geschaffen wurde. In einem zweiten Schritt wurden alle relevanten statistischen und sonstigen Daten in vier Fachbeiträgen zu den Themenfeldern Wohnen, Arbeiten, soziale Infrastruktur und technische Infrastruktur zusammengefasst und bewertet. Diese Fachbeiträge wurden durch anschauliche Erläuterungspläne (z.B. Wohnreserveflächen, Gewerbereserveflächen, Wasserversorgung, Energieversorgung) ergänzt und bildeten nach ausführlicher Diskussion die Grundlage für die Flächenbedarfsermittlung. Danach wurden im Rahmen der Konzepterstellung 33 ausgewählte Standorte einer detaillierten städtebaulichen und ökologischen Eignungsprüfung mit Hilfe eines einheitlich struktur-ierten Eignungsbogens unterzogen (vgl. Abbildungsreihe: Bestandsluftbild, Alt-FNP, Neudarstellung). Während des gesamten Planungsprozesses wurden auch außerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Beteiligungsschritte die Bürger in Informations- und Diskussionsveranstaltungen in allen Ortsteilen intensiv an der Planung beteiligt (u.a. „Planungstour durch die Ortsteile“, große zentrale Bürgerversammlung). Die wesentlichen Bausteine des Planverfahrens wurden mit dem Feststellungsbeschluss im November 2013 abgeschlossen.
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