Auf dem Universitäts-Campus Neuenheimer Feld entstanden 1-4 Zimmer- Appartements für 565 Studenten mit den zugehörigen Gemeinschaftsein- richtungen und mit drei Hausmeisterwohnungen und mit Büroflächen für das Studentenwerk. Die Neubebauung fügt sich in das Umfeld der bestehenden Wohnheime ein, mit ihrer Kopfausbildung und fünfgeschossigen Bauweise greift sie deren Proportion und Charakter auf und vervollständigt die Gesamt- anlage, gleichzeitig entsteht in der heterogenen Umgebung ein eigenständiges Ensemble.
Zwei ordnende Achsen knüpfen an das übergeordnete Wegenetz an. Die städtebaulich dominante Nord-Süd-Achse erschließt die Gebäude und strukturiert klar den öffentlichen Raum, es entsteht eine Abfolge von Freiräu- men mit Verdichtung und Öffnung, die Durchgrünung des Gebietes wird auf- genommen und fortgeführt. Die sechs Häuser sind als Teile des Ensembles so angeordnet, dass voneinander unabhängige Wohnhöfe entstehen, die zur Identifikation der künftigen Bewohner mit ihrem Umfeld beitragen und Aus- blicke in begrünte Bereiche ermöglichen.
Die Häuser mit ihren zentral liegenden Erschließungs- und Gemeinschafts-
bereichen ermöglichen sowohl Kommunikation/Interaktion als auch die nötigen Rückzugsmöglichkeiten für gute Lernbedingungen. Die Erdgeschosse sind barrierefrei ausgebildet. Jedes Haus wird im Inneren durch ein kräftiges Farb- thema individualisiert, das sich auch im Wohnhof, im Einschnitt der Flucht- balkone und an Details wie Bänke und Briefkasten wiederfindet.
Alle zentralen Einrichtungen für die Wohnheime, der grosse Gemeinschafts- raum, ein Musikraum, der Waschsalon und die Büroräume des Facility Management gruppieren sich nahe des Zugangsbereichs von der Straße im Neuenheimer Feld und bieten weitere Gelegenheiten zur Begegnung. Einfache Bau- und Tragwerksstrukturen und der Einsatz von vorgefertigten Bauteilen trugen zur wirtschaftlichen Erstellung bei und verkürzten den Bau- ablauf. Das Tragwerk besteht aus ortbetonergänzten Fertigteildecken und -wänden, im Bereich der Treppenerschließung und des Gemeinschaftsraums als Flachdeckenkonstruktion mit Ortbetonwänden ausgebildet, mit Sichtbeton- decken als Speichermasse. Durch einfache, sichtbar belassene Materialien und Konstruktionen bleibt die Bauweise ablesbar und erfahrbar. Das Zusam- menspiel von Licht und Farbe bewirkt eine klare und offene Raumstimmung.
↧