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Jüdisches Ritualbad (Mikwe) und Tempeldienerhaus in Schwedt/Oder

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Die Mikwe wurde 1869 durch den Mauermeister Pape auf dem Synagogengrundstück errichtet. Sie besteht aus einem Zugangsgebäude und einem unterirdischen Badeschacht mit rituellem Tauchbad. Der Badeschacht ist oberirdisch mit einer unverputzten Ziegelkuppel gewölbt, die zur Belichtung mit einer oktogonalen Laterne bekrönt ist. Das Zugangsgebäude wurde unmittelbar vor der Schwedter Akzisemauer errichtet. Die symmetrische Anlage mit zwei in ihrem Aufbau Tempelarchitekturen folgenden Zugangsgebäuden ist massiv gemauert, mit Kappen überdeckt und mit einem massiven Dach versehen. Dem nördlichen Zugang mit Treppenanlage schließen sich nach Süden zwei unterirdische, beheizte Vorbereitungsräume an, von denen über eine weitere Treppe der Badeschacht erschlossen wird. Weiter südlich, hinter dem zweiten Zugang befindet sich ein Heizraum, in dem das Wasser für Vorreinigung und wahrscheinlich auch das des rituellen Tauchbades erwärmt wurde. Die Gebäude waren innen und außen verputzt. Das Schwedter Ritualbad (Mikwe) ist das einzig Erhaltene im Land Brandenburg. Das Tempeldienerhaus ist ein teilunterkellertes, eingeschossiges Fachwerkhaus mit einem Satteldach, das an seinem westlichen Abschluss als Walm ausgebildet ist. Den östliche Abschluss bildet eine Fachwerk- Giebelwand. Das Gebäude setzt sich aus zwei Gebäudeteilen mit in allen Geschossen sichtbarer Baufuge zusammen. Der westliche Gebäudeteil ist ein ehem. Gartenpavillon mit einer noch heute vollständig erhaltenen Zeltdachkonstruktion barocken Ursprungs. Dieser Teil ist flach unterkellert. Das Sockelmauerwerk erhebt sich über flach gemauerten Bögen, deren Basen auf Pfählen lagern, die das Gebäude auf dem erst ab 3,50 m unter Terrain tragfähigen Lehm/Ton gründen. Der östliche Rum wurde 1886 als Erweiterung nicht unterkellert angebaut. Beide Räume verbunden bildeten das Wohnhaus des Tempeldieners. Beide Gebäudeteile wurden instandgesetzt, wobei die Farbfassungen restauratorisch erfasst und wieder hergestellt werden konnten. Nach der Instandsetzung werden die Gebäude als Ausstellungsräume der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Schwedt/Oder genutzt.

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