Eine große Herausforderung der Entwurfsaufgabe lag im Umgang mit dem Maßstab. Ein monofunktionales Implantat dieser Größe würde die Proportionen der Leipziger Innenstadt sprengen. Es war daher entscheidend, das Neubauvolumen passend zum Maßstab der historischen Stadtstruktur zu gliedern und die Erschließungswege in das Netz der Stadt einzubinden.
Gerade in einer Stadt wie Leipzig mit einem System von Passagen und Gassen geht es darum, vielschichtige urbane Räume zu schaffen. Am Kopfbau des Ensembles bleibt die denkmalgeschützte Kaufhausfassade, die „Blechbüchse“ erhalten. Sie ist der Auftakt für ein dynamisches Ensemble unterschiedlicher Gebäudeteile, dessen bewegte Silhouetten und Traufkanten zwischen Alt und Neu vermitteln.
Verstärkt durch die Gestaltung der Fassaden wird das Neubauvolumen in ablesbare Hauseinheiten unterteilt. Im Stadtbild zeigt sich eine vielschichtige und vielseitige Fassadensprache in dem Zusammenwirken der Plastizität der Materialien, der Bedruckung mit Motiven der Stadtgeschichte und der Spiegelung der umgebenden Bebauung.
Die funktionale Zonierung erfolgt in der Vertikalen – die Bereiche für Shopping, Parken und Wohnen sind übereinander geschichtet.
Die Plauensche Straße wird wieder erlebbar und quert als öffentliche Straße die Hauptachse. Die Autos verschwinden nicht in der üblichen Tiefgarage sondern queren in luftiger Höhe die Wege der Fußgänger.
Es entsteht eine robuste Grundstruktur für den Handel mit Gassen und Höfen, Treppen und Brücken, aber auch ganz privaten Grünräumen für das Wohnen auf dem Dach.
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