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Quartier Bilker Höfe

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Konversion und Nachhaltigkeit Auf dem 14.500 Quadratmeter umfassenden Gelände um das denkmalgeschützte ehemalige Lazarett an der Färberstraße in Düsseldorf-Bilk entstand ein Stadtviertel mit 219 Wohneinheiten von außergewöhnlicher Wohn- und Lebensqualität. Nach der Revitalisierung und Erweiterung der Ulanenkaserne zur „Ideenbotschaft“ und den Büro- und Geschäftshäusern „Four Elements“ und „Lighthouse“ war das „Quartier Bilker Höfe“ unser drittes großes Konversionsprojekt zur Wiedergewinnung von Stadtqualität in Düsseldorf. Als zweites Wohn-Quartier überhaupt ist dieses Projekt zudem von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e.V.) mit dem DGNB-Vorzertifikat in „Gold“ ausgezeichnet worden. Das Konzept Historie | Wilhelminische Schönheit und Strenge Als der „Königliche Bauinspektor C. Guinbert“ Ende des 19. Jahrhunderts die Bauleitung eines Garnisons-Lazaretts an der Färberstraße übernahm, entstand eine streng gegliederte Anlage, die durch vier freistehende Baukörper einen Hof bildete. Von diesen Gebäuden ist heute noch das zweigeschossige Verwaltungsgebäude im Norden erhalten. Die markante mehrfarbige und durch Vor- und Rücksprünge gegliederte Ziegelfassade des seit 1990 unter Denkmalschutz stehenden Verwaltungsbaus lässt Rückschlüsse auf die erhabene Strenge der Entwurfsidee zu. Als Architekt wird der Schinkel-Schüler Martin Gropius vermutet. Nach mehreren Umnutzungen diente das Grundstück zuletzt der Unterbringung des landeseigenen Fuhrparks. Standort | Szene-Viertel Bilk Das Grundstück zwischen Färberstraße, Esmarchstraße und Brachtstraße liegt im Düsseldorfer Stadtteil Bilk. Während der vergangenen Jahrzehnte hat sich der zentrumsnahe Stadtbezirk vom Düsseldorfer Arbeiterviertel zum „In“-Viertel für Künstler, junge Eltern, Intellektuelle und Kreative entwickelt. Zahlreiche Szene-Restaurants und - Läden zeugen von der prosperierenden Entwicklung dieses Gebietes. Der Stadtteil ist durch die S-Bahn-Station Bilk hervorragend an den öffentlichen Nahverkehr angebunden, die Lage zur Düsseldorfer Innenstadt äußerst günstig. Alle Einrichtungen des täglichen Bedarfs und nicht zuletzt die Shopping-Mall „Düsseldorf Arcaden“ sind fußläufig in kürzester Zeit erreichbar. Stadtqualität durch Konversion | Grüne Räume In der Entwicklung von Wohnraum in städtisch zentraler Lage tragen Bauherr und Architekt eine besondere Verantwortung zur Schaffung größtmöglicher Wohn-Qualität. Diese Qualität wurde hier auf städtebaulicher Ebene entwickelt. Inspiriert durch die Hofform des ursprünglichen Lazarettkomplexes bilden die Neubauten großzügig begrünte, neue Quartiersplätze aus. Diese „Grünen Räume“ variieren von Nord nach Süd im Grad ihres öffentlichen oder eher privaten Charakters. Zu beiden Seiten des größten der Quartiersplätze wird der Blockrand unterbrochen, um die fußläufige Zugänglichkeit zu gewährleisten. Dieser Platz ist das „Grüne Herz des Quartiers“ und bildet die Verbindung des Viertels zum übrigen Stadtraum. In der Sichtachse platzierte Bäume, Sträucher und Grünanlagen laden Bewohner wie Passanten zur Erholung ein. „Grüne Quartiere sind die gelungene Antwort auf den stetig wachsenden Bedarf nach Wohnen in der Stadt.“ Thomas Pink Die in wilhelminischer Strenge angeordneten Baukörper nehmen in Gestalt, Geschosshöhe und Ausrichtung Bezug auf ihre historische Herleitung und den umgebenden Vollgeschosse abgestaffelt. Die neben dem Denkmal liegenden Neubauten orientieren sich respektvoll an der Traufhöhe des Denkmals. Der südliche Grundstücksteil greift die Höhe des Sockels auf und liegt höher als der Platz im Norden. Dadurch wird im Südteil eine Zone größerer Vertrautheit geschaffen, ideal zum Beispiel als Spielfläche für Kleinkinder. Der Übergang vom Freiraum zur privaten Haustür ist dabei fließend. Das realisierbare Angebot an Mietwohnungen ist vielfältig: Von Ein- und Zweizimmerwohnungen, über Wohnraum für Familien mit Kindern bis hin zu besonders großzügigen Wohneinheiten ist vieles mit dieser städtebaulichen Struktur umsetzbar – Vielfalt in der Einheit. Material und Gestalt | Respekt vor dem Denkmal - modern interpretiert Das steinerne Gedächtnis und die historische Strenge der ehemaligen Gesamtanlage dienten sowohl als Vorbild für die städteplanerische Metastruktur des Quartieres als auch als Referenz für die gestalterische Ausbildung und Proportionierung der Gebäude und Fassaden. In Ergänzung zu den klassisch verputzten und teils weißen, teils dezent-farbigen Fassadenflächen und dem durchgängigen Gesims, welches die strenge horizontale Gliederung unterstreicht, wird der charakteristische Ziegel-Sockel als gestalterisches Merkmal aufgegriffen und zeitgemäß interpretiert. Die Fensterlaibungen sind durch ornamental gestaltete Absturzsicherung apart geschmückt. Das abstrakt-florale Ornament bringt den privaten Raum mit den grünen Außenbereichen in Einklang und schützt die Privatsphäre vor Einblicken. Die Wiederbelebung und Interpretation dieser historischen Vermächtnisse dient der Identitätsbildung des gesamten Quartieres und fördert langfristig die positive Haltung der Bewohner zu „ihrem“ Quartier. Tiefgeschoss | Auto-freies Quartier Durch das Konzept der Pkw-Freiheit für die gesamte oberirdische Verkehrsfläche gewinnt das Quartier außerordentlich an Freiraumqualität. Anwohner- und Besucherstellplätze werden in ausreichender Zahl in einer Tiefgarage untergebracht. Im höher liegenden südlichen Teil des Grundstücks gestattet eine großzügige Erdüberdeckung über der Tiefgarage das Anpflanzen von Bäumen und Hecken. Energiekonzept | Innen und Außen Grün Von fachlicher Seite dokumentiert durch die DGNB-Vorzertifizierung mit Gold, verkörpert das Wohn-Quartier an der Färberstraße das kluge Zusammenspiel wirksamer energetischer Komponenten. Dank hervorragender Wärmedämmung entspricht das Gebäude dem Qualitätszeichen „KfW-Effizienzhaus 70“. Der Jahresprimärenergiebedarf ist demnach auf 70% eines vergleichbaren konventionellen Gebäudes minimiert. Die optimierte Gebäudehülle sorgt für Behaglichkeit. Großzügige Fenster, eine integrierte automatische Lüftung und der bedarfsgeführte Feuchteschutz in den Sanitärbereichen garantieren einen hygienischen Luftwechsel und ein gesundes Raumklima. Geheizt wird mit vollständig regenerativer Fernwärme der Stadtwerke Düsseldorf - Primärenergiefaktor 0! Mit Hilfe der extensiv begrünten Dächer entsteht neuer Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Durch sie werden klimatische und hydrologische, aber auch ästhetische Folgen der Versiegelung gemindert. Begrünte Dächer verringern und verzögern den Abfluss von Niederschlagswasser und sorgen so für gesündere, kühlere und feuchtere Luft im besiedelten Raum. Dachlandschaften werden zu grünen Oasen. Wohnen in der Stadt | Zu Hause in „meinem“ Viertel Die Zukunft des Wohnens liegt nicht nur in der Stadt, sie liegt vor allem im Stadt-Quartier - in der Interpretation und Herausarbeitung seiner ihm innewohnenden „dörflichen“ Qualität. Diese Wohlfühl-Quartiere - sind familiengerecht - sind barrierefrei - bieten Wohnungstypen für alle Generationen - beinhalten kommunale Angebote - sind „Grün“ - haben „Identität“ - sind kommunikativ - bieten Schutz und Privatheit - sind zentrumsnah mit kurzen Wegen - sind autofrei (Tiefgaragen, ÖPNV-Anbindung) - sind nachhaltig und wertschöpfend Objektdaten Lage Färberstraße/Brachtstraße/Esmarchstraße Düsseldorf-Bilk Flächen (m2) 14.500 m2 Grundstück 18.500 m2 Mietwohnfläche BGF ges. 35.700 m2 inkl. UG mit TG BRI ges. 120.092 m3 Wohneinheiten (zur Vermietung) 219 Wohnungen mit Tiefgarage 2 bis 5-Zimmer-Wohnungen Geschosshöhen 2 plus Staffelgeschoss, 3, 4 plus Staffelgeschoss und 5 Geschosse Historisch Nutzung als Garnisonslazarett Verwaltungsgebäude Garnisonslazarett 1874 - 1880 Bauleitung durch den "königlichen Bauinspektor C. Guinbert" Architektonische Planung vermutl. Martin Gropius bis 1980er Garage/Parkfläche für Dienstwagen des Landes Nordrhein-Westfalen Bauherr Bauwens Development GmbH & Co. Eigentümerin Quantum Immobilien KAG, Hamburg Architekt pink architektur, Düsseldorf Gestaltung Außenanlagen Planergruppe Oberhausen. DGNB-Zertifikat GOLD Vorzertifikat | Version 2010 Objektbewertung 86,8% Standortbewertung 89,8% DGNB-Auditor Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Schlesinger | Bauwens Development GmbH & Co. Freibereiche | Außenanlagen Erläuterungsbericht PLANERGRUPPE GMBH OBERHAUSEN „Glück für’s Quartier“ Das Quartier Färberstraße erfährt durch die Umwidmung des ehemaligen Kasernenstandorts in ein hochwertiges Wohngebiet eine deutliche Aufwertung, die dem gesamten Standort einen Quartiersplatz beschert. Da, wo früher Mauern und Zäune die Anwohner ausgrenzten, öffnet sich heute ein für alle nutzbarer Grünraum. Der Quartiersplatz bildet das Entree zum neuen Wohnen und trägt zur positiven Adressbildung bei. Ein Webmuster aus befestigten und Grünflächen auf dem Platz bietet einen räumlich differenzierten Platz, der Generationen übergreifend Aufenthalts- und Spielmöglichkeiten bietet. Bänke im lichten Schatten unter blühenden Bäumen, durch überschaubare Hecken geschützte Sitzplateaus, aber auch sonnige Rasen- und Spielflächen werden zum neuen Treffpunkt im Quartier für Jung und Alt. In die Wegeachse, die beide umschließenden Straßenräume miteinander verbindet und so die neue Durchlässigkeit betont, schiebt sich eine grüne Insel und lockt mit ihrer großzügigen Ausstattung. Ein breites Spielband durchzieht die grüne Insel, begleitet von diversen Sitzmöglichkeiten. Die umlaufende Pflasterfläche ist Teil der Aufenthalts- und Spielmöglichkeiten, erschließt gleichzeitig einen Großteil der Gebäude und stellt schließlich die Feuerwehrzufahrt dar. Der intime Wohnhof Der Maßstäblichkeit entsprechend werden die niedrigeren Wohnhäuser im Süden durch einen intimen Wohnhof erschlossen, der mit seinen locker gestellten japanischen Blütenkirschen einen wohnlichen Charakter vermittelt. Auch hier sind eine kleine Spielfläche und Aufenthaltsbereiche integriert. Die Gärten Den Erdgeschosswohnungen sind hinter den südlichen Gebäuden private, heckengefasste Gärten zugeordnet. Materialität Ein wichtiger Aspekt für das generationenübergreifende Wohnen ist die Barrierefreiheit, die besonders auch für den Freiraum gilt. Alle Zugänge und Freiflächen sind mit Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl problemlos erreichbar. Gefüllt blühende Vogelkirschen auf dem Quartiersplatz lassen die Jahreszeiten deutlich werden. Die Wegeflächen werden mit hochwertigen Betonplatten befestigt, gegliedert durch schmale Bänder aus Naturstein. Das topgrafisch leicht bewegte Spielband für Groß und Klein bietet unterschiedliche Spielanlässe auf buntem Fallschutzbelag bzw. Splittdecke, wie z. B. Drehscheibe, Kletterstangen, „Sandstrand“, Boule, Schach etc. Beleuchtung Stelenleuchten sind entlang der quer laufenden Wegeachse, um die grüne Insel und im kleinen Wohnhof positioniert und hüllen die wichtigen Laufzonen in angenehmes Licht.

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