Das Kopfgebäude liegt an der neuen Verbindungsachse zwischen Innenstadt und Hafen.
Eine neue Fußgängerbrücke verbindet die Stadtseite mit der dem Kopfgebäude vorgelagerten Brückenterrasse. Von hier gibt es eine fußläufige Verbindung über eine Stahltreppe zur Uferpromenade am Hafenbecken 1.
Die barrierefreie Erschließung der Promenade erfolgt über einen öffentlichen, von außen zugängigen Aufzug, der in die Fassade des Kopfgebäudes integriert ist.
Auf einem schmalen Grundstück, zwischen der stark befahrenen Batteriestraße und den Notgleisen entlang der Uferpromenade im Neusser Hafen, wurde das Kopfgebäude als fünfgeschossiges Gebäude in Stahlbeton errichtet.
Die Vorderseite des Gebäudes kragt oberhalb des 1. Obergeschosses weit aus und kippt um ca. 25° nach vorn.
Die Rückseite des Gebäudes läuft parallel zur Vorderseite, mit einer schrägen Dachfassade, die oberflächengleich wie die seitlichen Putzflächen ausgeführt ist.
Das Gebäude ist komplett mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) verkleidet. Unterschiedliche Fensterformate, als Einzelfenster oder Fensterbänder, mit wechselnder Anordnung in jedem Geschoss bestimmen das äußere Erscheinungsbild.
Die wasserseitige Fassade wird von zwei statisch notwendigen Stahlbetondiagonalen dominiert, die die Lasten aus der Gebäudeauskragung in den Fundamentrost einleiten. Die Fenster sind im Anschluss an die Schrägen dreiecks- oder trapezförmig ausgebildet und verstärken die dynamische Wirkung der wasserseitigen Fassade.
Großzügige Glasfassaden im Erdgeschoss und 1.Obergeschoss betonen die Eingangsbereiche des Gebäudes, markieren das Foyer zur Wasserseite bzw. präsentieren das Treppenhaus zur Stadtseite wie in einem Schaufenster.
Das gesamte nicht unterkellerte Bauwerk ist auf einem ca. 2 m hohen Fundamentrost gegründet, der über Verdrängungspfähle im tragenden Untergrund verankert ist. Das Erdgeschossniveau liegt ca. 1.40 m über der hochwassergefährdeten Uferpromenade und somit außerhalb des maximalen Hochwasserstandes.
Von der Uferpromenade erfolgt die Erschließung über eine großzügige Außentreppenanlage. Ein zweiter Zugang befindet sich im 1.Obergeschoss auf Brückenniveau mit fußläufiger Anbindung an die Innenstadt.
Der öffentliche behindertengerechte Aufzug, als Verbindung zwischen Uferpromenade und Brückenniveau geplant, kann auch zur barrierefreien Erschließung des Kopfgebäudes genutzt werden.
Über ein zentrales Treppenhaus mit eigenem Aufzug ist das Gebäude vertikal erschlossen.
Die Mietflächen im Erdgeschoss und 1.Obergeschoss werden von einer großen Arztpraxis genutzt, die zusätzlich über zwei interne Treppen verfügt.
Im 2. Obergeschoss befinden sich zwei Mieteinheiten: eine Zahnarztpraxis und eine Büroeinheit der Stadtwerke Neuss.
Die Flächen im 3. Obergeschoss sind von einem Wirtschaftsprüfer und im 4. Obergeschoss von einer Anwaltskanzlei angemietet.
Das Gebäude wird konventionell über einen Gasbrennwertkessel geheizt. In den Mietetagen befindet sich in jedem zweiten Achsraster ein separat regelbarer Heizkörper vor dem Fenster.
Die Gebäudekühlung erfolgt über Kühlmatten, die in die Stahlbetondecken einbetoniert sind. Das System nutzt die Speichermasse und Trägheit des eingebauten Betons und lässt sich dadurch wirtschaftlich betreiben. Zusätzlich wird dem Grundwasser aus einem eigenen Brunnen Energie entzogen und der Klimaanlage zugeführt.
Der Platz vor dem Gebäude ist mit großen Steinen und Baumstämmen gestaltet, in Anspielung an die frühere Hafennutzung an dieser Stelle. Ein Großteil der Steine und Hölzer zum Bau des Quirinus-Münsters wurden hier mit dem Schiff angeliefert.
↧