Nachhaltigkeit | Ökologie | Regionale Wertschöpfung
Der Hospital Biberach als Bauherr ist selbst Waldbesitzer und setzte für den Bau der Kinderkrippe auf unbedingte Nachhaltigkeit. So wurden für das Projekt die eigenen Ressourcen genutzt, will heißen mehr als 1000 Bäume aus dem biberacher Wald wurden für die Kinderkrippe gefällt. Insgesamt wurden 2500 Festmeter Fichte, Lärche und Braunkernesche für Massivholzwände und -decken, die Fassade und die Massivholzriemenböden eingeschlagen. Das Holz wurde in einem regionalen Sägewerk geschnitten und getrocknet, anschließend von einem örtlichen Holzbaubetrieb verarbeitet. Durch die Minimierung der Transporte auf das Nötigste ließ sich die „graue Energie“ für die Herstellung reduzieren, zudem blieb die gesamte Wertschöpfung in der Region erhalten. Für unsere kleinsten Kinder sollte das Projekt ökologisch auf höchstem Niveau errichtet werden.
So wurde das Gebäude mit dem Ziel eines echten Holzbaus konzipiert. Sowohl Innen als auch
Außen bestimmt das Material Holz die Gestalt. Die Oberflächen sind unbehandelt und somit frei von Öl und Lack. Die Wand- und Deckenelemente aus Massivholz, lediglich verbunden mit eingetriebenen Hartholzdübeln - sogenannte Dübelholzelemente - ermöglichen Decken und Wände rein aus dem ökologischen Baustoff Holz, ohne jegliche Klebstoffe.
Städtebau
Mit der Planung des Gebietes Talfeld schafft die Stadt Biberach ein qualitätsreiches neues Wohnquartier. Um ein wohnortnahes Angebot an Betreuungsplätzen für Kleinkinder zu schaffen, ist eine sechsgruppige Kinderkrippe geplant worden.
Das Gebäude der Kinderkrippe ist straßenbegleitend an der Gerhard-Storz-Straße angeordnet.
Der Baukörper wird aus zwei zueinander verschobenen Quadern gebildet.
Dadurch entsteht auf der Straßenseite ein räumlich definierter Eingang und auf der Gartenseite ein gefasster Außenraum, der als Spielfläche genutzt wird.
Erschließung | Gebäudestruktur
Die zweigeschossige Kinderkrippe betritt man über einen eingezogenen Eingangsbereich, an den unmittelbardie großzügige, zweigeschossige Eingangshalle angebunden ist.
Hier gehen vielfältige Nutzungen vonstatten: Verteilerfunktion in die unterschiedlichen Bereiche, vertikale Erschließung ins Obergeschoss, direkter Zugang zum Garten, Wartebereich für die Eltern, Informationsangebot und Ausstellungsmöglichkeiten. An diesem zentralen Knotenpunkt erfolgt die Verbindung des Gruppentraktes mit dem Allgemeinbereich, der mit einem Mehrzweckraum, Personalräumen und Nebenräumen ausgestattet ist. Alle Gruppenräume sind südorientiert. Die Garderobenzone mit den angegliederten Toiletten und Speiseräumen bildet das Rückgrat dieses Gebäudeteils.
Den Gruppen- und Schlafräumen vorgelagert befindet sich eine überdachte Terrasse.
Über die außen liegende Treppe besteht auch ein direkter Zugang vom Obergeschoss in den Garten. Die Außenwände der Aufenthaltsräume erhielten allesamt großzügige Verglasungen. Durch den Wegfall, bzw. das Absenken von Brüstungen wird den Kindern ein bestmöglicher Ausblick geboten. Zusätzliche Glastüren und Glaswände, sowie Oberlichter schaffen in den Garderoben und Erschließungsbereichen eine angenehme Belichtungssituation.
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