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Gemeindezentrum Martinskirche

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Städtebaulicher Kontext An kaum einer Stelle zeigt sich in Kassel der Übergang von 1a Handelslagen bis hin zu sozial randständigen Wohnquartieren so deutlich wie vom Königsplatz über die Martinskirche in Richtung Altmarkt. Hier zeigt sich auf relativ kurzer Distanz die ganze Tragweite der Herausforderungen für eine sinnvolle Stadtentwicklung. Die Martinskirche steht dabei wie ein Fels in der Brandung einer sozialen Brachfläche. Diese ist gekennzeichnet durch Verwahrlosung und Vandalismus, fehlende soziale Kontrolle und der voranschreitenden Stigmatisierung des Umfeldes der Martinskirche. Insbesondere die fehlende öffentliche Aufmerksamkeit, die normalerweise an Orten des Handels oder der Kultur durch die Menschenströme entsteht ist hier nicht gegeben. Daher geht die Entscheidung mit dem Umbau des Pfarrhauses für gemeindliche und kulturelle Nutzungen einen kleinen Beitrag zur Belebung des Platzes zu schaffen in die richtige Richtung. Fassade Die klare Gestaltung der 50er Jahre Fassade wurde durch eine behutsame Sanierung der Sandsteinfassade und Schieferdach erhalten. Dezente Details, wie Fensterlaibungen, Erkergestaltung und Fugen werden durch Materialien wie Kupfer, geschliffener Weißestich, Eichenholz, Bronze unterstrichen. Der leichte Glaskörper ordnet sich den beiden massiven Körpern von Kirche und Gemeindezentrum unter, verbindet sie und unterstreicht die Bedeutung des Platzes. Von Innen ist die Grenze zwischen Außenraum und Innenraum fließend. Die Stützen des Glasganges bestehen aus einem Kunstwerk von der Künstlerin Madeleine Dietz, welches dem Raum Spannung verleiht. Die Öffnung der Ostfassade verbindet die neu gestaltete halböffentliche Freifläche mit dem Gemeindesaal, der im Zuge der Modernisierung zweigeschossig geöffnet wurde und nun der Gemeindearbeit einen angemessenen Rahmen bietet. Nutzung Das Nutzungskonzept des Gemeindezentrums ist langfristig angelegt. Drei Pfarrämter, vorher räumlich getrennt, wurden hier zusammengefasst. Pfarrbüros, Besprechungsraum, Küsterbüro, Kantorei und ein Gästeappartement bilden den ersten Nutzungssockel. Gemeindesaal, Cateringküche, Lager und Sanitärbereiche für Zentrum und Kirche bilden den zweiten Sockel. Der Glasgang bildet ein großzügiges Foyer für Büros, Gemeindsaal und Kirche. Eine elegante Faltwand kann, bei Bedarf, das Foyer mit dem Saal verbinden. Ein besonderes Lichtkonzept für die verschiedenen Nutzungssituationen im Gang und Saal wurde, unter Berücksichtigung energiesparender Medien, realisiert. Die Fertigstellung wird Ostermontag 2012 in einem Festgottesdienst gefeiert.

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