Nach 2 Jahren Bauzeit und mit einer Investitionssumme von 90 Millionen Euro wurde die Nahverkehrsdrehscheibe am Grazer Hauptbahnhof im Zeitplan und innerhalb des geplanten Budgets fertig gestellt. Der Bahnhofsvorplatz präsentiert sich im neuen Design, das neue Vordach, von den Grazern „Golden Eye“ tituliert, markiert das Zentrum des Platzes. Die größte Neuerung betrifft die Straßenbahntrasse, die hier ab sofort unterirdisch verläuft und alle 4 Straßenbahnlinien direkt an den Bahnhof anbindet. Rund 40.000 Fahrgäste werden in weiterer Folge den Bahnhof frequentieren – die Nahverkehrsdrehscheibe bietet die entsprechende Anbindung internationalen Formats.
Die neue Straßenbahnhaltestelle am Hauptbahnhof
Die neue Doppelhaltestelle wurde unterirdisch im Bereich der Grünflächen am Europaplatz situiert. Die Haltestelle ist im Gleisbereich nach oben offen und in den Warteflächen überdacht. Dadurch werden die Bahnsteige natürlich belichtet und belüftet und können im Brandfall ohne Zusatzeinrichtungen entraucht werden. Blicke nach außen geben die Sicht auf das benachbarte Hotel und den Himmel frei und unterstützen so die Orientierung der Fahrgäste.
Wand- und Deckenflächen der Station sind mit einem Streifenmuster überzogen, das vier unterschiedliche Grautöne in Form von Faserbetonplatten zeigt. Durch seine geknickten strukturierten Oberflächen wirkt der Stationsraum wie aus der Erde „geschnitten“, diese Schnittlinien setzen sich in weiterer Folge an der Oberfläche des Platzes fort.
Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes
Signifikantestes Element der Neugestaltung der Oberfläche bildet die Überdachung des Vorplatzes – eine ovale, ringförmige Scheibe, die einen witterungsgeschützten Ring zur Bahnhofshalle und den Bushaltestellen ermöglicht. Der Dachring, von den Grazern „Golden Eye“ genannt, formt eine „äußere Halle“, die in Bezug zur bestehenden Bahnhofshalle steht. In der Untersichtverkleidung des Daches spiegeln sich leicht verzerrt die Streifen der Platzpflasterung, Passanten und Fahrzeuge und erzeugen so gleichsam einen Film auf der Leinwand der Bewegungen.
Das Streifenmuster der Station setzt sich auf Platzebene in der Pflasterung fort und geht zonenweise in differenziert gestaltete Grünflächen über. Die von den Landschaftsarchitekten 3zu0 konzipierten polygonalen Pflanzenschollen und eine auf- und absteigende Wiesentopografie machen den Aufenthalt auf dem Bahnhofsvorplatz nicht nur schöner, sondern auch vielfältig nutzbar.
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