Quantcast
Channel: competitionline Projects
Viewing all articles
Browse latest Browse all 5494

Neubau der Hochschule Rhein-Waal - Standort Kamp-Lintfort

$
0
0
Auf einer Gesamtfläche von 19.050 m² ist am südwestlichen Rand der Innenstadt von Kamp-Lintfort in drei Jahren ein neuer Campus für die Fakultät Kommunikation und Umwelt mit den zentralen Einrichtungen entstanden. Für den Neubau der 2009 neu gegründeten Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort hat die pbr Planungsbüro Rohling AG aus Osnabrück in Zusammenarbeit mit dem Straelener Architekten Michael von Ooyen in einem Generalplanerwettbewerb mit ihrem Entwurf den 1. Preis gewonnen. Im Jahr 2014 wurde der Entwurf für den Campus außerdem mit dem international ausgelobten Architektur- und Designpreis Iconic Award ausgezeichnet. Bauherr der Campusanlaga ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb BLB NRW, Niederlassung Duisburg. Die Nord-Süd ausgerichteten, zwei- bis dreigeschossigen Neubauten der Hochschule nehmen die linearen Strukturen des südlich angrenzenden Bergwerks auf. Während das Hörsaalzentrum und die Bibliothek im Norden mit seinem quadratischen Baukörper den Kopf der Hochschule bildet, ist die Baukörperstruktur im Süden zum Grünraum der Großen Goorley und der sich anschließenden studentischen Wohnbebauung offen gestaltet. Durch die Abwinkelung des westlichen Baukörpers wird im Norden ein zur Innenstadt ausgerichteter Eingang zum Campus ausgebildet. Der neue Campus integriert sich durch seine offene städtebauliche Struktur und den Maßstab der Neubauten in das Stadtbild Kamp-Lintforts. Insgesamt wird der zentrale Platz der Hochschule von fünf Gebäuden umstellt. Neben dem städtebaulichen Ansatz spiegelt die baukörperliche Gliederung die unterschiedlichen Funktionsbereiche wieder. Durch die gewählte Gliederung können die Baukörper mit Ihren Geschosshöhen und Fassaden individuell auf die jeweilige Nutzung reagieren. Bestimmt durch die unterschiedlichen Funktionen, erhält jedes Gebäude seinen eigenen Charakter. Durch die Verwendung einheitlicher Materialien und gleicher Gestaltungsmerkmale wachsen die Bauwerke trotz ihrer Eigenständigkeit zu einem Ensemble zusammen. Zum Raumprogramm zählen alle, für die Funktion einer modernen Hochschule notwendigen Einrichtung wie eine Bibliothek, eine Mensa, Hörsäle, Seminarräume, Büros, studentische Arbeitsplätze, Labore, Forschungsräume und Werkstätten. Im Foyer der Hochschule ist ein Objekt des Künstlers Raimund Kummer installiert. Der Standort der neuen Hochschule am südwestlichen Rand der Innenstadt Kamp-Lintforts sowie im nördlichen Bereich des Bergwerks West symbolisiert wie kein zweiter die Entwicklung unserer Gesellschaft, von der Industriegesellschaft zur Wissensgesellschaft. Der Fassadenentwurf wurde in Anlehnung an die regionale Bautradition, die besonders durch die Verwendung des Materials Ziegelstein gekennzeichnet ist, und unter Berücksichtigung der Nutzung mit Materialien wie Stahl/Aluminium, Glas und Klinkermauerwerk gestaltet. Die Beanspruchung der Fassade durch die Hochschulnutzung erforderte den Einsatz eines robusten und haltbaren Baumaterials. Bei der Suche nach geeigneten Konstruktionen entschied sich der Bauherr nach Abwägung der Investitions- und Unterhaltungskosten für den Klinker und damit für einen nachhaltigen Baustoff. Geschlossene Brüstungen und flächenbündige Fensterbänder bilden eine horizontale Struktur, die durch den vorgehängten Sonnenschutz betont wird. Das zurückspringende Erdgeschoss des westlichen Baukörpers bietet einen witterungsgeschützen, in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Weg. Die platzseitige Fassade des Hörsaalzentrums ist transparent gestaltet. Sie betont die zentrale Bedeutung des Bauwerks. Das 1,25 m messende Ausbauraster ermöglicht unterschiedliche Raumzuschnitte und eine flexible Nutzung der Bauwerke. Innerhalb der als Pfosten-Riegel-Konstruktion gebauten Fensterbänder verliert sich das Fassadenraster durch den spielerischen Wechsel farbig beschichteter Lüftungsflügel. Die mit einem Vakuum-Isolations-Paneel geschlossenen Lüftungsflügel reduzieren den Anteil der verglasten Fassadenfläche und beleben das Bild der Fassaden.

Viewing all articles
Browse latest Browse all 5494