Auszug: Juryprotokoll: "Dieses Kooperationprojekt der Gemeinden Ludesch und Thüringen ist ein beeindruckendes Beispiel der hohen “Alltagskultur” im Bereich des öffentlichen Bauens in Vorarlberg: Wenn man isch diesem Objekt über die Brücke kommend nähert, könnte es auch ein Konzertraum oder ein kleiner Flughafen sein – aber nein, hier werden Wertstoffe gesammelt, ein Bauhof und ein Bauamt betrieben.
Die Leitidee war es, sämtliche Funktionen unter einem gemeinsamen Dach zu organisieren – und dieser Ansatz wurde im besten Sinne gebaute Realität durch das im Süden fast schwebend wirkende, leicht geneigte FLugdach. Die Tragwerkskonzeption der eingespannten 8 BSH Stützen, die jeweils sich aus jeder Stütze entwickelnden und gelenkig gelagerten 4 Schrägstüzten mit den den darüberliegenden 15 BSH-Trägern zeichen den Kräftefluss unaufgeregt nach. Der im nördlichen Teil unter das Dach geschobene Kubus (Bauhof und Bauamt) gibt dem Gesamtgefüge eine gewisse Basis, ohne das diese wunderbare Leichtigkeit verloren geht.
Das Spiel mit BSH-Trägern, rohen Baumstämmen, Zweischneiderbalken, Metallknotenpunkten und feingliedrigen Metallauskreuzugnen sowie den 52 Oberlichtern zeugt von einem gelungen Dialog zwischen Architekt, Tragwerksplaner und ausführendem Holzbaubetrieb.
Geht man in das Bauhof-/Bauamtsgebäude, eine Holzriegelkonstruktion mit Brettstapeldecken, wird man von einer Analogie des ursprünglich vorhandenen Mischwaldes (Tanne, Fichte, Zirbe, Ahorn) empfangen und glaubt eine Ahnung von den Bauanträgen zu bekommen, die in diesem Amt genehmigt werden… Im eigentlichen Bauhofbereich wurden die Böden, Decken und Innenwände aus OSB-Platten gefrtigt – fein kontrastierend dazu die Türzargen und Möbel aus Weißtanne.
Nicht sichtbar, aber auch nicht unerwähnt bleiben soll die ca. 365 kWp Gesamtleistung erbringende Photovoltaikanlage auf dem Dach des DLZ. Der prognostizierte Stromertrag pro Jahr beläuft sich auf ca. 310.000 kWh.”
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