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Einfamilienhaus am Hang

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Ein Einfamilienhaus für eine vierköpfige Familie. Trotz begrenztem Budget und hohen Konstruktionskosten aufgrund der Hangsituation sah das Programm einen offenen Wohn-, Koch- und Essbereich vor, eine entsprechende Anzahl Schlafzimmer, ein Gästezimmer, separate Bäder und einen grosszügigen Allzweck- und Hobbyraum. Von Anfang an galt uns daher die Strategie, vor allem der Familie ihren Wunsch nach möglichst viel Raum zu ermöglichen. Im Hinblick darauf entwickelten wir ein Raumgefüge, welches seine Opulenz vor allem aufgrund seiner räumlichen Ausbildung etabliert. Einblicke, Durchblicke und Ausblicke ins Tal, räumliche Öffnung und Verengungen, Hell- und Dunkelbereiche generieren so gezielt eine spannungsvolle Atmosphäre, welche unabhängig modischer Materialvorlieben eine zeitlose Gültigkeit erzeugt. Ohne es bewusst zu suchen entwickelte sich aus dieser Gemengelage aus Bedürfnissen und Erfordernissen beinahe selbstständig ein enger Bezug zur Raumordnung traditioneller Walliser Bauernhäuser: eine offene (Werk-)Halle im Hanggeschoss, das vertraute und direkte Beieinander von Kochen, Essen und Wohnen im Zugangsgeschoss und als oberer Abschluss die Schlafzimmer als eine kompakte Gruppe von intimen Raumzellen. Das Gebäude reagiert mit seiner differenzierten Niveauanordnung und den auffälligen Abwinkelungen gleichzeitig aber auch strukturell auf die Lage an einem steilen, nordgerichteten Hang. Mit den diversen Niveauversprüngen im Schnitt wird dabei die Zugänglichkeit auf allen an das Terrain anschliessenden Geschossen ermöglicht, ohne gleichzeitig die talseitige behördliche Höhenlimite zu überschreiten. Die Abwinkelungen im Grundriss erzeugen wiederum gezielt eine höhere Südfassadenabwicklung um - gepaart mit den durch die Niveaudifferenz hochliegenden Südfenstern - ein Maximum an Sonneneinstrahlung möglichst tief ins Innere zu holen. Die Konstruktion aus Massivsockel und Holzoberbau nimmt zeitgenössisch Bezug zu alten Vernakulärbauten im alpinen Raum generell und dem näheren Kontext der Walliser Bauernhäuser im Speziellen. Aus Kostengründen wurde dabei aber auf zeitgenössischen Handwerk-Chic verzichtet und stattdessen mit bauindustriellen Standards gebaut: Aussenputz, Blech, Serienprofile, Sperrholz, Katalogware. Daher ergeben sich die Bezüge eher auf subtilerer Ebene und aus leisen Anleihen: ein Giebeldach aus (Zement-)Stein, Holzfenster, Lärchenholzoberflächen, eine kompakte Volumetrie. Die eigentliche Ausarbeitung ist somit jedoch bewusst gegenwärtig gehalten und verortet den Bau damit bewusst im Kontext einer sich den Hang entlang erstreckenden Agglomeration des Hauptortes im Tal.

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