Neubau eines Fakultätsgebäudes mit Büro- und Seminarbereichen für 9 Fachbereiche, 4 Hörsälen, sowie einer fächerübergereifenden Bibliothek und einer Tiefgarage.
Drei Bedingungen sind für den Entwurf maßgebend.
Es sind dies erstens das Ziel der Stadtplanung, die Verbindung zwischen Innenstadt und Nonntal für Fußgänger offen zu halten. Zweitens der Wunsch der Universität nach einem in sich eng verknüpften Organismus, in dem alle Bereiche der Hochschule mühelos miteinander kommunizieren können. Drittens die Anschauung der Architekten, einzig ein Solitär hätte die Kraft, dem Rang der Universität Ausdruck zu geben.
Mit dem zukünftigen Bauwerk nehmen diese Bedingungen förmlich Gestalt an:
Der typische, kompakte Baukörper verleiht der Universität das ihr zustehende außergewöhnliche Erscheinungsbild. Sämtliche Abteilungen, Bibliothek, Hörsaal- bzw. Kongressbereich und die Fachbereiche sind dicht übereinander gestapelt und auf kürzeste Distanz vertikal (Stiegenhäuser - Aufzüge) miteinander verbunden.
Obwohl kompakt, ist das Gebäude durchlässig; der zwischen den Sockel mit der Bibliothek und das schwebende Quadrat der Fachbereiche eingeschobene offene Campus verbindet das Stadtgebiet im Norden mit der offenen Landschaft des Nonntals im Süden.
Nach Norden, zur Stadt hin, geht der Campus in einen städtisch befestigten, großzügigen
Vorplatz über, der die Bedeutung der Hochschule nochmals unterstreicht. Als Relaxzone gestaltete Anlagen bilden Im Süden einen unterhaltsamen Übergang ins Grüne. Um die Durchlässigkeit des Campus im Detail zu gewährleisten, wird das Gebäude mit Hilfe von weit gespannten Konstruktionen auf wenigen, kaum im Wege stehenden Säulen abgesetzt.
Im Sinne geistiger Offenheit sind die Fachbereiche mit Hilfe gläserner Wände weitgehend
transparent gehalten. Wenn auch durch spezielle Behandlung der Glasscheiben
gegen allzu neugierige Blicke geschützt, soll doch wahrzunehmen sein, was im Hause vor sich geht. Transparenz wird also eingesetzt, um eine anregende Verdichtung
der Hochschulatmosphäre zu erzeugen. Die Transparenz hat überdies baurechtlich
den Effekt, dass die Erschließungsflächen möbliert werden dürfen. Coffeepoints, Kopierstationen und Konferenzecken, die unter anderem dort Platz finden, werden als Treffpunkte dem Gedankenaustausch dienen und ihrerseits die Kommunikation unter Lehrkräften und Studierenden fördern.
Nach außen hin bringt das eine Fassade zum Ausdruck, deren wesentliches Element metallisch changierende, bewegliche Lamellen sind, die im Lichte spielen und dem Baukörper Festigkeit geben, ohne eine unangenehme Schwere zu erzeugen.
Die Lage der Hochschule nah unterhalb der Festung hat zu der Besonderheit eines Dachgartens geführt. Durch Aufbauten und Hofeinschnitte plastisch gegliedert gibt er dem Bauwerk auch von oben gesehen ein charakteristisches Bild. Vor allem aber führt er den Erholung Suchenden mitten hinein in das überwältigende Panorama Salzburgs.
Das allseitig gläserne Hauptstiegenhaus übernimmt nicht nur aus funktioneller Sicht die Erschließung des Gebäudes. Darüber hinaus führt es mit Einblicken in alle Bereiche
die Organisation der Hochschule anschaulich vor Augen. Der Lichthof der im Sockel gelegenen Bibliothek sorgt für interessante Blickbeziehungen, die sie mit dem Hochschulleben aufs Engste verknüpfen.
Zu einem mit Blick auf die Zukunft ausgelegten Bau gehört natürlich auch ein sparsamer
Umgang mit knapper werdenden Ressourcen. Deshalb wird mit Hilfe von Erdlanzen
die im Boden gespeicherte Energie im Sommer zum Kühlen bzw. zum Heizen im Winter ausgenutzt. Unterstützt durch die Speicherfähigkeit der massiven Decken, die mittels Rohrregistern zur Kühlung bzw. Erwärmung aktiviert wird.
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