Konzept
Städtebauliches Leitbild ist die Vorstellung einer Universität mit einem besonderen Charakter und einer besonderen räumlichen Qualität. Diese Qualität entsteht durch die konsequente Weiterentwicklung der Bauten Poelzigs und der vorhandenen Freiräume. Die fünf ersten neuen Gebäude bestimmen ganz wesentlich das neue Ensemble: Sie müssen miteinander und mit den Bauten Poelzigs korrespondieren. Ziel ist eine Campus-Universität mit urbanen Qualitäten und Dimensionen.
Die Architektur der Häuser folgt einer zentralen Idee: Es sind klare Volumen, die in einem spannungsreichen Verhältnis zueinander im Park platziert werden. Jedes Haus ist wie eine Skulptur im Park – ein monolithischer Körper –, aus dem zur Akzentuierung Volumen herausgeschnitten werden. Dadurch erhalten die Häuser eine deutliche Ausrichtung, Form und Struktur. So reagiert die Architektur der neuen Häuser konzeptionell auf die Architektur Poelzigs, und zwar in einer eigenen zeitgemäßen Interpretation: Große verglaste Öffnungen, die Innen und Außen miteinander verzahnen, stehen im Wechsel mit ruhigen geschlossenen Flächen. Bedeutende Funktionen wie Foyer, Bibliothek oder Hörsäle zeichnen sich durch besondere Öffnungen nach außen ab, und erzeugen ein spannungsreiches Spiel in den Fassaden. Flächen, Volumen und Einschnitte bilden eine Komposition.
Architektur der Baukörper
Die Idee des Ensembles und der „Vielfalt in der Einheit“ lebt durch die Besonderheiten des Ortes. Für jedes Baufeld werden kleine, aber charakteristische Merkmale herausgearbeitet und architektonisch thematisiert:
Das Hörsaalgebäude bildet das Zentrum der neuen Universität. Deshalb hat dieser Baukörper eine Ausrichtung nach allen Seiten bei gleichzeitiger Akzentuierung des zentralen Bandes. Aus diesem Grund liegen sich die Hörsäle paarweise gegenüber; dazwischen befindet sich ein offener Foyerbereich in Fortsetzung des zentralen Platzes. Die Säle wiederum öffnen sich über Eck; große Fenster schaffen eine starke Beziehung zwischen Campus und Auditorium.
Funktion und Organisation der einzelnen Baukörper
Das Hörsaalgebäude ist so organisiert, dass alle Säle großzügige Foyerflächen und kurze Fluchtwege aufweisen: Grundsätzlich haben alle abgetreppten Säle einen oberen und einen unteren Zugang. Alle Seminarräume und Säle haben Tageslicht und große Fenster zum Park. Die Foyerflächen erhalten eine besondere Qualität durch Blickbeziehungen sowie durch weite Lufträume mit Oberlichteinfall.
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