Der Neubau des Mitarbeiterrestaurants ist Bestandteil der Konzernzentrale der adidas „World of Sports“ auf dem weitläufigen Areal der Herzo Base, einem ehemaligen Kasernengelände am Rande der Stadt Herzogenaurach. Der ur-sprüngliche Entwurf war der 1. Preis eines Wettbewerbes 1998. Der Standort befindet sich auf einer leicht nach Norden abfallenden Waldlichtung in direkter Nachbarschaft und Sichtbeziehung zu dem kammförmigen Kasernengebäude. Das Gebäude ist von allen Himmelsrichtungen her zugänglich. Der Haupteingang befindet sich im Norden, in Verlängerung eines Steges über den See, der zum Haupteingang des Betriebsgeländes führt. Auch von Süden besteht über dem Küchenbereich ein ebenerdiger Zugang zur Cafeteria und dem erweiterten Gastraum.
Das Konzeptthema "Picknick im Wald" prägt die Atmosphäre der Innenräume: Verschiedene Terrassen sind gleich ‚Teppichen‘ in den Hang integriert; sie gliedern die unterschiedlichen räumlichen Bereiche innerhalb und außerhalb des Gebäudes und verzahnen den Innenbereich mit der Landschaft. Die Terrassen sind durch Niveauunterschiede als auch durch verschiedenartige Materialien akzentuiert. Eine gläserne Hülle umschließt diesen Ort und definiert den Innenraum. Der Ausblick auf den angrenzenden See vor dem Gebäude unterstützt die atmosphärische Wirkung des Ortes. Alle dienenden Funktionen wie etwa die Küche mit ihren Lager- und Technikräumen sind gleichsam in den aufgeklappten Hang geschoben und treten optisch in den Hintergrund.
Die Stützen zur vertikalen Lastabtragung setzten das Bild der Baumstämme auf der Waldlichtung fort. Sie sind nach einem unregelmäßigen Prinzip angeordnet und unterschiedlich dimensioniert. Das primäre Tragwerk aus schlanken Stahlträgern und Nebenträgern aus Stahl-Rundrohren leitet die Last auf die Stahl- bzw. Betonstützen abtragen. Die massiven Betonstützen sind in der Lage, die gesamte Gebäudehülle auszusteifen. Die Fassade aus Stahl und Glas ist unabhängig vom Tragwerk zwischen Dachebene und Fußbodenfläche eingefügt.
Das bestehende Mitarbeiterrestaurant wurde auf der Westseite erweitert und im gleichen Zuge technisch modernisiert. Die Erweiterung vergrößert den Küchen-, Ausgabe- und Gastraumbereich auf das Doppelte. Das ursprüngliche Erscheinungsbild wurde trotz neuer Anforderungen nahezu beibehalten. Auf der Galerieebene ist ein erweiterter Gastraum eingerichtet, der durch eine raumhohe Glastrennwand abgetrennt ist und separat genutzt werden kann.
Das Dach ist als zweischalige Konstruktion mit innenliegender, hinterlüfteter mikroperforierter Folie ausgeführt. Diese erfüllt gleichzeitig Anforderungen an die Raumakustik sowie an den innenliegenden Sonnenschutz. Die Low-e beschichtete Folie wirkt zudem als thermischer Spiegel in Kombination mit der Fußbodenkühlung. Ein Erdkanal erlaubt die Nutzung der Erdspeichermasse des überbauten Bodenmaterials für den Kälte- beziehungsweise Wärmehaushalt des Gebäudes. Zusätzlich werden die Speichermassen in den massiven Bauteilen wie etwa der Stahlbetondecke oder den steinernen Belägen aktiviert. Das Gebäude wird über die Fensteröffnungen natürlich be- und entlüftet. Einzelne Quellluftauslässe in Verbindung mit dem Erdkanalsystem ergänzen das Lüftungskonzept.
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