Das Theodor-Heuss-Gymnasium Göttingen ist die erste Europaschule Niedersachsens, die Hölty-Grundschule liegt auf dem Grundstück direkt daneben. 2005 gewannen ahrens & grabenhorst einen Wettbewerb zur Errichtung eines Neubaus, der von beiden Schulen gemeinsam genutzt werden sollte.
Das lichte Bau, 2007 fertiggestellt, verläuft genau an einem Geländeversprung zwischen den beiden Schulen und verfügt damit über zwei Erschließungsebenen. Zur Hölty-Schule hin ist der Bau vier-, zum Schulhof des drei Meter höher gelegenen Theodor-Heuss-Gymnasiums dreigeschossig. Durch den Haupteingang erfolgt der Zugang zum Foyer und zur Mensa im Erdgeschoss, die Unterrichtsräume des Gymnasiums sind in den Geschoßen 1 und 2 untergebracht, die der Hölty-Schule in Geschossebene -1 und dort über einen separaten Eingang erreichbar. Alle Klassenräume sind zum parkartigen Grünbereich ausgerichtet; Flure, Treppenhäuser und Nebenräume zu einer Erschließungszone mit Schulhofausrichtung zusammengefasst.
Der Bau bezieht sich mit seiner Fassadengestaltung auf die changierenden Farbtöne des umliegenden Birkenhains. Frei nach einem Gedicht von Rainer Maria Rilke interpretieren die verschiedenfarbigen Paneele die hellen Baumstämme mit ihren dunklen Horizontalrissen. Während die äußere Gestalt ruhig gehalten ist, bekennen die Innenräume Farbe. Jede Etage verfügt über eine individuelle Farbgebung. Während die Ebene -1 in Braun-Orange erscheint, entwickelt sich die Farbe der Himmelslandschaft mit zunehmender Geschosshöhe über eine feinabgestimmte Farbskala. Gemeinsam mit der horizontal gegliederten Außenhaut ergibt das Farbkonzept der Innenräume ein schlüssig gestaltetes Gesamtbild.
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