Der Uferweg ist Bestandteil des Uferwegekonzepts der Landeshauptstadt Potsdam und stellt eine Hauptrad- und Fußwegeverbindung auf die Halbinsel Hermannswerder dar. Er ist Teil des denkmalgeschützten Ufergrünzugs Leipziger Straße – Luisenhof – Tornowstraße – Fährhaus Tornow. Dieser zählt zu den ältesten städtischen Uferwegen Potsdams. Auf der Grundlage eines Entwurfes von Stadtbaurat Georg Fritsch aus dem Jahr 1934 plante einst Stadtgartendirektor Hans Kölle diesen öffentlichen Uferweg mit begleitender Grünanlage.
Aufgrund des mangelhaften Zustands war die Nutzbarkeit des Uferwegs vor der Baumaßnahme stark eingeschränkt. Spuren der historischen Gestaltung waren kaum noch erkennbar.
Die Neugestaltung bot nun die Möglichkeit die alten Strukturen wiederzubeleben und gleichzeitig mit einer zeit- und nutzungsgemäßen Gestaltung zu akzentuieren. Die ehemals in wassergebundener Decke ausgeführten Wege wurden als Asphaltwege mit einer epoxidharzgebundenen Abstreu ausgeführt, in die Intarsien aus Kantensteinen der ehemaligen Wegeeinfassung (Bernburger Streckstein) eingelassen sind. Diese übernehmen Leitfunktionen an Abzweigen und Übergängen und trennen die unterschiedlichen Oberflächenbeläge. Gleichzeitig stellen sie aber auch eine Reminiszenz an die historische Anlage dar, die durch Verwendung der historische „Eileuchte mit Echsenmast“ nochmals unterstrichen wird.
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Eine neue Querverbindung verbessert die Einbindung des Ufergrünzugs an das übergeordnete Radwegenetz und in die angrenzenden Wohngebiete. Mit einem Stichweg entlang von Kleingärten entstand ein idyllischer Nebenweg am Ufer des Judengrabens. Den Anschluss des Weges an die Straßenbrücke stellt eine Stahltreppe her, die als Bindeglied zwischen landschaftlichem Idyll und funktionaler Verkehrswegegestaltung fungiert.
Die Gestaltung des Uferwegs verbindet Naturschutz-, Denkmalschutz- und Nutzungsbelange zu einem ausgewogenen Ganzen und schafft so eine behutsame Inszenierung des Havelufers. Alte Sichtachsen und Blickbeziehungen über das Wasser konnten wiederbelebt werden. Vergessene Orte, wie das Lindenrondell und der Platz am Luisenhof, wurden reaktiviert und durch neue Aufenthaltsqualitäten ergänzt.
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