Ensemble
Zwei Baukörper und eine Kapelle ergänzen den schützenswerten Bestand des Johanneums und erzeugen gemeinsam ein Ensemble für die neu geordneten Nutzungen der Einrichtung. Die bestehende historische Villa wurde, dem bautypischen Charakter entsprechend, wieder freigestellt und wie der denkmalgeschützte Park möglichst nah an den ursprünglichen Zustand zurückgeführt. Die drei neuen nördlich liegenden Gebäude sind in ihrer Körnung und Maßstäblichkeit so dimensioniert, dass sie sich gut in die bestehende Situation und den städtebaulichen Kontext eingliedern.
Gliederung
Der obere Neubau beherbergt das studentische Wohnen und die Aufenthaltsräume des Ambrosianums. Die Kapelle ist zwischen den beiden größeren Baukörpern entlang der Perthesstraße platziert. Im unteren Gebäude befinden sich Unterrichtsräume des Ambrosianums sowie ein Saal für Veranstaltungen und gemeinsame Mittagessen des Mentorats. Die denkmalgeschützte Villa nimmt Büros sowie zwei Wohnungen auf und bietet Raum für Gruppen des Mentorats. Zwischen den vier Gebäuden entsteht ein neuer Platz der Gemeinschaft, der die Nutzungen miteinander verknüpft.
Gestaltung
Zum vielfältigen Spiel der Formen an der historischen Villa sind die neuen Baukörper zurückhaltend ausgebildet. Lebendiger Backstein und variierte Fensterelemente gliedern die Fassaden gleichmäßig auf allen Seiten. Die mehrschichtigen Fensterelemente setzen sich aus großen Verglasungen und Lüftungsflügeln hinter perforierten Betonelementen zusammen. Weitere Elemente wie der Sonnenschutz werden in die Sichtbetonrahmungen der Fenster integriert. Die Kapelle erhält entlang der seitlichen Fassaden vertikale Lichtgaden, die Tageslicht einfallen lassen und einen Bezug zum Platz schaffen. Im Altarbereich unterstreicht ein langes Oberlicht die östliche Orientierung und erzeugt einen besonderen Lichteinfall.
Text: Günther Patzner, Olaf Kiel, Bettina Klinge | Dipl.-Ing. Freie Architekten
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