Das NS-Dokumentationszentrum auf dem Grundstück des 'Braunen Hauses' markiert zwar den Ort der ehemaligen Parteizentrale der NSDAP; der komprimierte, ungerichtete Kubus löst sich jedoch durch seine Autonomie gleichzeitig als frei in den Umraum gesetztes Objekt von der umgebenden Topographie ab.
Ihm ist eine quadratische Terrasse vorgelagert, welche als öffentlich zugängliche Freifläche den Bezug zum Umfeld herstellt. Großformatige, in den Kubus eingeschnittene Fassadenöffnungen werden durch vertikal eingestellte Betonlamellen strukturiert, die den Baukörper plastisch gliedern, ohne dessen klare Geometrie zu beeinträchtigen. Die Fenster ermöglichen jeweils über die Gebäudeecken fokussierte Ausblicke auf die umgebende Topographie. Gleichzeitig bilden sie die innere Struktur zweigeschossiger Lufträume nach außen hin ab.
LICHTPLANUNG
Durch den Einsatz von linearen streng orientierten Lichtbändern, die in Akustikpaneelen an der Decke integriert wurden, nimmt das Beleuchtungskonzept die Grundzüge der Architektur auf. Die lineare Anordnung der Stromschienen unterstreicht dies zudem. Für die Grundbeleuchtung wurde eine neutralweiße Lichtfarbe gewählt, um mit dem dominierenden Material Weißbeton bei den Decken, Wänden und Böden des Dokumentationszentrums eine Einheit zu bilden. Lediglich die Lernbereiche und der Saal im Untergeschoss erhalten eine warme Lichtfarbe, abgestimmt auf die verwendeten Holzoberflächen.
Um der Architektur und der Ausstellung in ihrer Eigenwirkung ausreichend Raum zu geben, nimmt sich die Beleuchtung grundsätzlich stark zurück. Durch den Einsatz von Ausblendlamellen bei der Grund- und Treppenbeleuchtung wird die Eigenleuchtdichte der Leuchten reduziert.
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