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Kreativwirtschaftszentrum C-HUB

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Aufgabe und Ort Der Neubau soll die Entwicklung der Hafenstrasse in Mannheim-Jungbusch zu einer lebendigen Hafenmeile unterstützen und dabei historisch gewachsene, identitätsstiftende Strukturen durch behutsame Weiterentwicklung stärken und so positive Impulse für die Entwicklung des Quartiers erzielen. Der Jungbusch ist ein multi-ethnisch geprägter Stadtteil mit vielfältigen Integrationsherausforderungen. Ursprünglich angelegt als repräsentatives Wohnquartier von Kaufleuten, entwickelte sich der Jungbusch nach dem 2. Weltkrieg zunächst zum „Rotlichtviertel“ und seit den 1970er Jahren zum Anlaufpunkt von Migranten aus aller Welt. Heute liegt der Anteil von Einwohnern mit Migrationshintergrund bei 61%. Das Ensemble, bestehend aus dem Neubau des Bürogebäudes „C-HUB“ und dem Umbau der ehemaligen Lagerhalle, unter Erhalt der denkmalgeschützten Ziegelfassaden, als Galerie für Gegenwartskunst „Port 25“ mit Gastronomie, reagiert auf die besondere Atmosphäre des Ortes, die geprägt wird von der Lage am Kanal, dem rauen Charme der Hafenanlagen und den umliegenden historischen Bauten wie der Kauffmannmühle. Mit ihrer offenen Raumstruktur, die weniger auf Repräsentation, als auf Gebrauch und Aneignung ausgerichtet ist, bieten beide Gebäude ein Umfeld für Arbeit und Kommunikation, das die besonderen Bedürfnisse der kreativen Branche umsetzt. Das Kreativwirtschaftszentrum ist Teil eines der wichtigsten Kompetenznetzwerke für die Musik- und Kreativwirtschaft in Deutschland. „Das Mannheimer Modell“, bestehend aus Popakademie, Existenzgründerzentrum Musikpark und Beauftragten für Musik- und Popkultur ist bundesweit bekannt und hat Vorbildcharakter. Städtebauliches Konzept Die bestehenden städtebaulichen Kanten werden durch die klaren Baukörper mit zum Kanal hin orientierten Fronten aufgenommen und stärken die durchlässige städtebauliche Struktur der Hafenmeile. Der zum Wasser offene Raum zwischen den Bauten erlaubt vielfältige Nutzungen für Kultur, Kunst und Freizeit und wertet diesen Bereich attraktiv auf. Dieser städtebaulichen Disposition entsprechend wurden die Bauten konsequent als eine bauliche Einheit entwickelt. Dadurch wird dem Wunsch nach Synergien und Zusammenspiel der eigenständigen Gebäude baulich Ausdruck verliehen und ein starkes städtebauliches Ensemble geschaffen. In Anlehnung an den industriellen Charakter der Ziegelbauten wird durchgefärbter ziegelroter Ortbeton mit rauer, liegender Bretterschalung verwendet. Mit seiner Höhenentwicklung und prägnanten Struktur tritt das Bürohaus in einen Dialog mit den mächtigen Industriedenkmälern Kauffmannmühle und Speichergebäude. Präzise gesetzt, definiert es den Auftakt der kreativen Hafenmeile neu. Der Quartiersplatz wird räumlich gefasst, bleibt durch das Abrücken des Baukörpers von der südlichen Baugrenze aber eigenständig. Allseitig einsehbare und zugängliche Erdgeschosszonen mit Showrooms, Läden oder Werkstätten, beleben den öffentlichen Raum und tragen so zur Verflechtung mit der Umgebung bei. Mit dem neuen Zentrum wird ein weiterer Meilenstein zur nachhaltigen Bewältigung des Strukturwandels von einem von Brachflächen geprägten Industrie- zu einem aufstrebenden Standort der Kreativwirtschaft gesetzt. In Ergänzung zur Musikwirtschaft wird mit diesem Projekt die Ansiedlung von Unternehmen aus den Bereichen Design, Fotografie, Mode, Film und Kulturwirtschaft realisiert. Der Entwurf ging aus dem 1.Preis eines Realisierungswettbewerbs nach RPW mit vorgeschaltetem Auswahlverfahren hervor. Die Baukörper definieren einen neuen öffentlichen Außenraum großer Urbanität und atmosphärischer Dichte. Von diesem offenen Durchgang ergeben sich reizvolle Einblicke in sämtliche öffentlichen Nutzungen und ein direkter Zugang zu allen Bereichen des Kreativwirtschaftszentrums. Der Hof wird zum kommunikativen Vermittler zwischen den Gebäuden und zwischen Ensemble und Quartier. Die direkt am Wasser situierte Terrasse erweitert diesen Raum über die Promenade hinweg. Büros und Showrooms In Anlehnung an die von der Kreativbranche bevorzugten Gewerbe- und Industrielofts, bestimmt die klare, robuste Baustruktur den offenen Werkstattcharakter des Bürohauses. Im Inneren ermöglicht dieser individuelle Aneignung und kommunikatives Miteinander. Aufweitungen der Erschließungszonen mit zweigeschossigen zum Kanal orientierten Kommunikations- und Pausenbereichen, schaffen besondere Orte im Gebäude und fördern den sozialen Austausch. Versetzbare Trennwände, ein modulares Heizungssystem und Fassadenraster und ein flächiger Hohlraumboden ermöglichen Flexibilität und Umnutzung. Deckenhohe Verglasung mit außenliegendem Sonnen-und Blendschutz aller Räume führt zu einer sehr guten Tageslichtbelichtung und ermöglicht reizvolle Ausblicke. Die technische Gebäudeausrüstung beschränkt sich auf das Notwendigste. Die Geschossdecken sind bauteilaktiviert. Der geringe Aufwand für Betrieb, Wartung, Pflege erzeugt geringe Kosten im Lebenszyklus. Galerie „Port25“ Gastronomie und Veranstaltungsraum. Die zweigeschossige Lagerhalle mit ihren denkmalgeschützten Ziegelfassaden wird zum Veranstaltungsort für öffentliche Gemeinschaftsnutzungen umgebaut. Innen wird eine neue Stahlbetonkonstruktion auf Grundlage der bestehenden strukturellen Ordnung errichtet. Die daraus resultierende einfache, klare räumliche Konfiguration ermöglicht das Zusammenschalten, ebenso wie die getrennte Nutzung der Bereiche. Mit 590 qm stützenfreiem Ausstellungsraum im OG und dem wahlweise als Foyer, „Schaufenster“ oder Ausstellungsbereich zuschaltbaren Raum im EG, verfügt die städtische Galerie über ein flexibles, prägnantes Raumangebot. Der Großraum wird von der Stahlbetonkonstruktion stützenfrei überspannt. Das Oberlicht sorgt für diffuse, blendfreie Ausleuchtung des Raumes und macht die neue öffentliche Nutzung auch in den Abendstunden nach Außen erkennbar. Innenrollos erlauben einen wartungsarmen Sonnenschutz und Abdunklung. Durch den geringen Glasanteil können stabile klimatische Bedingungen ohne grossen Aufwand in der technischen Ausrüstung und im Betrieb erreicht werden. Die zu mehr als 80% geschlossenen denkmalgeschützten gemauerten Außenwände werden zwischengedämmt und erhalten eine Betoninnenschale und großzügige Öffnungen im EG. Zu- und Abluft der sensorgesteuerten Lüftungsanlagen werden in den mehrschaligen Stirnwänden, Schächten und abgehängten Decken geführt und in der Galerie über Boden- und Wandfugen eingebracht. Gestaltung Schlüsselelement des Entwurfes ist die Reduktion auf das Wesentliche, im Sinne eines sparsamen, flexiblen Gebäudekonzeptes, aber auch als Antwort auf die Frage nach den Voraussetzungen für kreatives Arbeiten. Die Gestaltung vermeidet beliebige modische Akzente und ist frei von Nostalgie und pittoresker Anpassung. Dem industriellen Charakter des Ortes wird mit einer unprätentiösen, von einfachen, klaren Formen und vom prägnanten strukturellen Aufbau der Gebäude bestimmten Architektur und Gestaltung entsprochen, die dem gewünschten „openhouse“ Charakter entspricht. Die taktilen Eigenschaften der Räume werden von sichtbaren Strukturen und Fügungen in reduzierten, unbehandelten Materialien bestimmt. Bauherr Stadt Mannheim Realisierungswettbewerb 1.Preis 2011 Leistungszeitraum 2012-2015 Leistungsphasen 1-9 Gesamtbaukosten 16 Mio. Euro

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