FEUERWEHR- UND VEREINSHAUS MIT VERANSTALTUNGSPLATZ GNADENWALD
UNTER BUCHEN
Der Ort
Gnadenwald ist eine ländliche Gemeinde (ca. 750 Einwohner), die sich weitgehend über das Mittelgebirgsplateau nordöstlich von Innsbruck ausdehnt. Das Feuerwehr- und Vereinsgebäude entsprach nicht mehr den Anforderungen der Zeit. Mit dem neuen Haus und dem Veranstaltungsplatz wurde einerseits eine zeitgemäße Einsatzzentrale errichtet, anderseits ein angemessener Rahmen für die unterschiedlichsten (Dorf-)feste geschaffen.
Der angestammte Ort des Veranstaltungsplatzes ist ideal gelegen und wird im Entwurf aufgenommen. Das altgediente Schankgebäude, die sogenannte Buchenbar, wird erhalten und in das neue Ensemble mitsamt den Buchen im Hintergrund integriert. Der Veranstaltungsplatz wird räumlich von einem Flugdach gefasst. Im Süden als überdachter Vorplatz vorm Foyer, im Osten als Flugdach das den Neubau mit der Buchenbar verbindet. Im Westen bildet die Bühne den Abschluss. Der Buchenplatz wird damit zu einem subtilen Freiraum, der zwischen gedeckten und offen Bereichen oszilliert. Die Bühne wurde fix überdacht ausgeführt. Herz der Anlage ist der Veranstaltungssaal, von dem aus unterschiedlichste Sichtbezüge (Schulhof, Tuxer Voralpen, Veranstaltungsplatz, Hundskopf,...) gegeben sind.
Die Organisation
Zwei Ebenen organisieren die Feuerwehr - wie bisher auf Straßenniveau - und darüber den Veranstaltungssaal (150 Personen bei Konzertbestuhlung) mit Veranstaltungsplatz. Der optimierte Funktionsablauf bestimmt den Grundriß der Feuerwehr (Fahrzeughalle für 3 Fahrzeuge und Katastrophenlager). Schulung und Technikräume stufen sich dem Niveau des ansteigenden Weges folgend nach oben. Den Weg begleitend verläuft die überdachte Haupterschließung mittels Treppe und Rampen und verbindet das Straßenniveau mit der Veranstaltungsebene. Neben dem Platz spielt das Foyer eine zentrale Rolle. Alle Funktionen gruppieren sich um das Foyer, die offenen Raumabfolgen ermöglichen individuelle Nutzungen. Die Küche mit Ausschank versorgt sowohl Veranstaltungen im Freien wie auch im Saal. Die Bühne rundet die unterschiedliche Bespielbarkeit (Konzerte, Feste,...) des Platzes (300 Personen bei Möblierung mit Tischen und Bänken) ab.
Die Konstruktion - das Material
Erdberührende Bauteile im Hang (Feuerwehr) wurden in Stahlbeton errichtet, Wände wie auch die Decken. Der Konstruktionsrasters von 4,50 m ermöglicht ökonomische Deckenspannweiten. Der Veranstaltungs- und Vereinstrakt wurde als Holzbau errichtet, der diesen Konstruktionsraster weiterführt bzw. diesen halbiert. Den Saal überspannt ein Holzleichtdach (hinterlüftet) mit Brettschichtträger und hochwertiger Wärmedämmung. Die niedrigeren Decken sind mit Brettsperrholzelementen ausgeführt, großteils in Sichtqualität. Der Veranstaltungsbereich ist innen und außen mit Holz (Weißtanne) getäfelt, lediglich die bewitterten Teile über Dach sind mit einer witterungsbeständigen VM-Zink- Verkleidung versehen. Neben Holzböden im Saal und Vereinsräumen gibt es kunstharzbeschichtete Fußböden (Foyer und Nebenräume) in einem beigegrau. Der Boden des Buchenplatzes ist versickerungsfähig (Feinkies) und der eine Stufe höher gelegene Boden (gelbe Zone - Wildbachgefährdungsgebiet) unter den Überdachungen wird als Holzlattenrost ausgeführt. Im Inneren dominieren die Täfelungen in Weißtanne (Akustik). Die rotviolette Schankwand mit der weißen Ausschank im Foyer setzt einen frischen Kontrapunkt.
Das neue Haus wird mit der bestehenden Schulheizung mitbeheizt. Zur schnellen Aufheizung wurden Flachheizkörper gewählt. Die Saallüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt für hygienische Lüftqualität.
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