Das Gebäude F3 am ehemaligen ABB-Standort Heiligenhaus wird im Zuge einer Kernsanierung revitalisiert und erhält ein neues Gesicht.
Durch einen neuen Eingang zur öffentlichen Ratinger Straße erhält das bisher ausschließlich über die rückwärtige Magistrale des Werksgeländes erschlossene Gebäude eine eigenständige Adresse, die den zukünftigen Haupteingang bildet. Dieser zeichnet sich von außen gut sichtbar durch die breite, mit großformatigen Betonfertigteilelementen belegte Stahlbrücke und das darüber schwebende weitauskragende gläserne Vordach ab. Der bisher trennende Lichtgraben wird so mit großzügiger Geste überbrückt.
Wesentliches Merkmal der neuen Fassadengestaltung ist die Vergrößerung der Fensterflächen und des Lichteintrags durch eine Verschiebung der Raffstoreelemente in die Fassadenebene und eine gleichzeitige Absenkung der Fensterbrüstungen, die aufgrund der früheren Produktionsnutzung durchgängig auf Steharbeitsplätze ausgelegt waren.
Die sanierte, mit 260 mm Dämmstärke hochwärmegedämmte Außenhülle des Gebäudes bezieht ihre besondere Wertigkeit aus einer straßenseitigen Bekleidung mit roten Glasbruchsteinen, die in einem handwerklich anspruchsvollen Verfahren in eine noch feuchte Trag- und Klebeschicht geworfen werden. Die Glaschips verleihen der Fassade eine unverwechselbare Rauhigkeit und Brillanz, gleichzeitig knüpft die rote Farbgebung an die ziegelrote Industriearchitektur des gesamten Werksgeländes an. Das Gebäude F3 bleibt so städtebaulich und gestalterisch Teil des Gesamtensembles.
Durchgehende und durch Zargen gefasste Fensterbänder ermöglichen eine variable Anordnung von Raumtrennwänden und mit einer Profilbreite von 124 mm akustisch wirksame Wandanschlüsse. Im Bereich der Stützenanschlüsse erhält die Fassade grün hinterleuchtete Glaspaneele mit LED-Technik, die dem Gebäude auch in den Nachtstunden eine unverwechselbare Außenwirkung geben.
Der Fassadensanierung voran ging eine vollständige Entkernung und Schadstoffsanierung des Gebäudes. Auch die Dachfläche und die gesamten zentralen technischen Anlagen wurden saniert.
Die interne Erschließung mit einer Parzellierung in kleine Mieteinheiten von je rund 400 m² trägt dem Wunsch nach einer gemischten Nutzerstruktur aus Handels-, Dienstleistungs- und Kleinmanufakturbetrieben Rechnung. Die Nutzungseinheiten bleiben dabei jederzeit zusammenschaltbar und können innerhalb der vorhandenen Skelettbauweise durch ein flexibles Bausteinsystem den individuellen Wünschen der Nutzer entsprechend angepasst werden.
Der Ausbau dieser Bereiche erfolgt 2013/2014.
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