Dem neuen Kinderhaus im Ortsteil Dietersheim der Gemeinde Eching – einem Vorort von München- kommt neben seiner Funktion als Kinderbetreuungseinrichtung auch die Aufgabe zu, den vielen Neubürgern, die in den nächsten Jahren dorthin ziehen werden, eine erste Anlaufstelle zur Kontaktknüpfung zu sein.
Das Haus selbst ist aus Massivholz in Brettsperrholzbauweise gebaut; es ist modern, gleichzeitig gemütlich und einladend. Die Systematik der Konstruktion ist klar, einfach und nachvollziehbar. Die Oberflächen bleiben sichtbar
Als Außenhaut wurde eine unbehandelte Weißtannenschalung eingesetzt, die Dämmung besteht aus Zellulosefaser.
Alle Innenräume sind im Wesentlichen durch die Verwendung von Naturprodukten geprägt:
Neben den Wänden und Decken mit den sichtbar belassenen Oberflächen wurden auch alle Möbel aus Massivholz bzw. Holzwerkstoffen hergestellt wobei auf Beschichtungen und Verkleidungen weitgehend verzichtet wurde. Als Bodenbelag kam Linoleum zum Einsatz.
Besonders hervorzuheben sind die Ruheräume, die aus Zirbenholz hergestellt wurden. Diese Holzart wirkt sich erwiesenermaßen positiv auf die Gesundheit, die Ausgeglichenheit und das Wohlbefinden der Kinder aus.
Das Gebäude ist nachhaltig, da das beim Bau fast ausschließlich verwendete Holz CO2 bindet und weitgehend rückstandsfrei recycelbar ist. Um Investitions- und Betriebskosten zu sparen und um den Gebrauch des Hauses für die ErzieherInnen möglichst einfach zu machen wurde die Haustechnik auf das vertretbare Mindestmaß reduziert:
In Absprache mit dem Bauherrn verzichteten wir auf eine mechanische Lüftungsanlage. Stattdessen ermöglichen exakt platzierte Lüftungsöffnungen eine dosierte Durchströmung der Gruppenräume und eine Nachtauskühlung in den Sommermonaten.
Beheizt wird mit einer Grundwasserwärmepumpe.
Der Energiestandard entspricht der EnEV 2009 minus 53%.
Die einzelnen Gruppenbereiche ermöglichen den ErzieherInnen, differenzierte altersspezifische Spielkonzepte und verschiedene pädagogische Vorstellungen zu realisieren.
Unterschiedliche Raumhöhen und Spielgalerien schaffen spannende Raumerlebnisse. Belichtete Dachaufsätze ermöglichen eine differenzierte Belichtung der tiefen Grundrisse sowie die Umsetzung des passiven Lüftungskonzepts. Vor jedem Gruppenraum liegt ein überdachter Vorbereich; er kann bei Bedarf mit einem Vorhang geschlossen werden, ein zusätzliches Spielelement und gleichzeitig technikfreier Sonnen- und Wetterschutz, der auch als klimatischer Pufferraum genutzt wird.
Der Hort ist im zurückspringenden Obergeschoss untergebracht und schafft so die gewünschte räumliche Trennung von den Klein- und Kleinstkindern im Erdgeschoss. Als unmittelbarer Freibereich dient dem Hort die Dachterrasse, die, durch die Dachaufsätze zoniert, eine spannende Spiel-Landschaft darstellt.
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