Gegenüber des bereits sanierten Schweinestalls liegt der ehemalige Großviehstall, welcher ebenfalls zu einem Bürogebäude für Kreativschaffende umgebaut wurde. Mit dem gleichen konzeptionellen Ansatz, wie beim Schweinestall, ist auch das Zwillingsgebäude grundinstandgesetzt.
Die Stallräume werden nach der Umnutzung als Großraumbüros genutzt. Die baurechtlich notwendigen Nebenräume sind in Holzbauweise als freistehende Raummodule in den Großräumen eingestellt. Sie zonieren den Großraum. Zusätzlich dazu sind im Großviehstall die Dachräume zu zwei weiteren Büroeinheiten ausgebaut.
Analog zum Schweinestall ist das Gebäude mit einer neuen beidseitig gedämmten Bodenplatte ausgestattet. Die Natursteinwände sind mit einem mineralischen Innendämmputz versehen (Stärke 80 mm, in zwei Arbeitsschritten aufgetragen).
Für die erforderliche Belichtung der historischen Stallräume sind neue Fenster in die Fassade geschnitten. Die neuen Öffnungen sind unterhalb der Rundbogenfenster platziert.
In der Aussenbetrachtung sind pro Fassadensegment zwei voneinander getrennte Fenster zu erkennen. Von innen wird ersichtlich, dass es sich bei den Fenstern jeweils um ein großes Fensterelement handelt, welches sich innen, in der Maßstäblichkeit dem hohen Stallraum anpasst.
Durch zahlreiche Zwischennutzungen wurde das Gebäude stark verändert und beschädigt. Deshalb wurden nichthistorische Einbauten im Innenraum rückgebaut und größere schwer rückbaubare Eingriffe in der Fassade als Zeitschicht im Gebäude erhalten.
Leitidee der Farbgebung und der innenräumlichen Gestaltung war das „Kalken“. Alle „neuen“ Wand- und Deckenoberflächen wurden im Sinne des aus Hygienegründen traditionell üblichen Kalkens von Stallräumen in Reinweiß ausgeführt.
Freie Mitarbeit: Kirsten Bohnert, Sebastian Schuster
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